Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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Bei dieſer Sachlage iſt es durchaus begreiflich und ſelbſt-
verſtändlich, wenn die morphologiſchen Merkmale — eben die
älteſten und älteren Merkmale — eine größere Vererbungs-
kraft beſitzen als die ſogenannten Anpaſſungscharaktere, die ſich
nur der Zeit ihrer Entſtehung nach, aber ſonſt in keiner prin-
zipiellen Weiſe von den morphologiſchen Merkmalen, die doch
urſprünglich auch Anpaſſungscharaktere ſind, unterſcheiden.
Die Organismen ſind den äußeren Einflüſſen gegenüber
bis zu einer beſtimmten Grenze plaſtiſch, und dieſe Grenze iſt
gegeben durch die Macht der Vererbungstendenzen.
Wir haben
dieſelbe Erſcheinung vor uns wie bei jedem nicht organiſierten
Körper, nur daß wir uns hier anderer Worte bedienen.
Jeder
beliebige in Bewegung befindliche Körper paßt ſich ebenfalls
den äußeren Verhältniſſen an:
die Bewegungen einer Billard-
kugel auf dem Billard ſind abhängig von dem ihr gegebenen
Stoß, den Reibungswiderſtänden, den Stößen gegen die Banden,
aber auch von den “inneren” Verhältniſſen der Kugel, nämlich
ihrer Bewegungsträgheit (Vererbungstendenzen), Elaſticität,
Feſtigkeit u.
ſ. w. , welche letztere bedingt iſt durch das Alter
der Kugel und eventuelle, das Gefüge derſelben verändernde
Einflüſſe.
Druck von G. Bernſtein in Berlin.

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