Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897
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            würden, ſo würde es ſofort abgelaufen ſein, ſobald das Gewicht
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            den Fußboden der Stube erreicht, und das würde ſehr ſchnell
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            geſchehen, ſo daß das Rad keine zwei Minuten im Gange bliebe.
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            <s xml:id="echoid-s3908" xml:space="preserve">In Verbindung aber mit dem Pendel c ſtellt ſich die Sache
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            ganz anders heraus.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3910" xml:space="preserve">Das Pendel iſt nicht aus einem biegſamen Faden, ſondern
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            aus einer Stange von Stahl gebildet, an
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                <caption xml:id="echoid-caption68" xml:space="preserve">Fig. 58.
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                Schema einer Pendeluhr.</caption>
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            deſſen unterem Ende ein Gewicht ange-
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            bracht iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s3911" xml:space="preserve">Oben aber über dem Rad in d,
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            wo das Pendel ſeinen Drehpunkt hat, iſt
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            eine Art Sattel e f angebracht, der auf
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            dem Rade gewiſſermaßen reitet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3913" xml:space="preserve">Dieſer Sattel und das Rad ſind zu
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            ihrem Zweck ganz beſonders eingerichtet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3915" xml:space="preserve">Das Rad hat nicht wie die andern
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            Uhrräder einen Kranz gerader Zähne,
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            ſondern ſeine Zähne ſind, wie man in der
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            Zeichnung ſieht, ſchief geſtellt. </s>
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            ſchief gelegenen Zähne des Rades paſſen
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            nun die Ecken des Sattels ſo hinein, ſo daß
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            das Rad ſich nicht drehen kann, wenn das
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            Pendel ruhig herabhängt, ſobald es aber
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            nach der einen Seite ſchwingt, ſo hebt ſich
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            immer auch zugleich die Sattelſpitze auf
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            dieſer Seite; </s>
            <s xml:id="echoid-s3917" xml:space="preserve">wenn nun das Pendel den
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            höchſten Punkt ſeiner Schwingung erreicht hat und nach der
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            andern Seite zu ſchwingen beginnt, beginnt ſich auch die
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            andere Sattelſpitze zu heben, dadurch vermag das Rad dem
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            Zuge des Gewichtes ein wenig zu folgen, und es dreht ſich
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            ein klein wenig, ſo daß, wenn die erſte Sattelſpitze wieder in
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            das Rad eingreift, es nicht mehr zwiſchen dieſelben zwei Zähne
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            des Rades eingreifen kann, wo es früher eingriff, ſondern in
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            den nächſten Zwiſchenraum. </s>
            <s xml:id="echoid-s3918" xml:space="preserve">Hierdurch iſt das Gewicht </s>
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