Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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313109 der Länge des Fadens oder der Stange, von der es gebildet
wird.
Man kann einem Pendel einen ſtarken Stoß verſetzen,
ſo wird es einen großen Bogen in ſeiner Schwingung machen;
man kann ihm einen ſehr ſchwachen Stoß verſetzen, und es
wird dann nur in einem kleinen Bogen ſchwingen;
aber ſieht
man genau, wie viel Zeit es braucht, um eine Schwingung zu
vollenden, ſo wird man finden, daß es zum großen wie zum
kleinen Bogen ganz gleiche Zeit braucht.
Ein Pendel von
etwas über drei Fuß Länge ſchwingt in einer Stunde 3600 mal
hin und zurück, der Bogen mag groß oder klein ſein.
Das
heißt, ein Pendel braucht zur Vollendung einer Schwingung
genau ebenſoviel Zeit wie zur andern.
Da nun das Rad ſich bei jeder Schwingung nur um
einen Zahn weiter drehen kann, die Schwingung ſelbſt genau in
einer beſtimmten Zeit erfolgt, ſo wird hiernach die Drehung
des Rades ſehr regelmäßig und dadurch wird der Gang der
Uhr ein gleichmäßiger, und es gelingt bei guter Einrichtung
ihn ſo genau zu machen, daß es der beſte Zeitmeſſer wird.
Freilich hört die Regelmäßigkeit des Ganges auf, ſobald
die Länge des Pendels ſich ändert.
Rechnung und Erfahrung
ſtimmen genau darin überein, daß, je kleiner ein Pendel iſt,
deſto ſchneller vollendet es ſeine Schwingung, je größer, deſto
langſamer macht es dieſelbe.
Da nun die Wärme die Eigen-
ſchaft hat, alle Gegenſtände auszudehnen, und die Kälte die
Eigenſchaft beſitzt, ſie zuſammenzuziehen, ſo dehnen ſich die
Pendel im Sommer aus, und die Uhren gehen daher langſamer,
im Winter ziehen ſich die Pendel zuſammen, werden kürzer
und gehen deshalb zu geſchwind.
Man hat daher eine ſinn-
reiche Vorrichtung getroffen, die dieſem Übelſtand abhilft.
Bei unſeren gewöhnlichen Wanduhren jedoch muß man in der
That das Gewicht am Pendel im Sommer ein wenig in die
Höhe und im Winter etwas nach unten ſchrauben, wodurch
man den Gang beliebig beſchleunigt oder verzögert.

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