Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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31422 und gar nicht mehr hervortritt und nur die Abſtoßungskraft
thätig iſt, ſo daß die Atome ſich vollſtändig zu fliehen anfangen
und nur mit Gewalt aneinander gehalten werden können.
Eine ähnliche Erſcheinung, die das Geſagte deutlicher
machen wird, ſtellt uns ein elektriſcher Verſuch dar, welchen
uns Fig.
1 veranſchaulicht. Wir wiſſen ja, daß auch Körper,
die mit gleicher Elektrizität geladen ſind, ſich gegenſeitig ab-
55[Figure 55]Fig. 1. ſtoßen.
Ladet man nun einen Büſchel
von Seidenpapier-Streifen oder Hol-
lundermark-Kügelchen mit einer Sorte
von Elektrizität, ſo ſuchen die einzelnen
Kügelchen möglichſt weit von allen
anderen fortzuſtreben, und ſo nehmen
ſie denn die eigentümliche Stellung ein,
welche unſere Figur veranſchaulicht.
Hier ſind nur noch abſtoßende und gar
keine anziehenden Kräfte mehr thätig,
und genau ebenſo verhält es ſich mit
den Atomen in gasförmigen Körpern.
Wie wunderbar dieſe Abſtoßungs-
kraft thätig iſt, davon geben Verſuche
mit Luftarten intereſſante Beiſpiele.
Wenn man ein großes Gefäß voll-
kommen luftleer gemacht hat, was durch
eine Luftpumpe bewerkſtelligt werden
kann, ſo ſollte man glauben, daß, wenn man nur ein ganz
klein wenig Luft in das Gefäß hineinläßt, dieſes bißchen Luft
irgendwo liegen bleiben und ſich nicht im ganzen Gefäß aus-
breiten würde.
Aber dies iſt nicht der Fall. Mag das Gefäß
noch ſo groß, und mag das bißchen Luft noch ſo gering ſein,
ſo dehnt ſich dies bißchen Luft doch nach allen Seiten des Ge-
fäßes aus und verteilt ſich gleichmäßig in dem ganzen Raume.
— Offenbar rührt dies nur davon her, daß die Atome der

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