Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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Die Erhaltung der Kraft und der Welt-
untergang.
I. Die Sonne als Quelle des Lebens.
Die Völker des Altertums waren von einer tiefen Ahnung
erfüllt, wenn ſie die Sonne als die Quelle alles Daſeins be-
trachteten und als das leuchtende Abbild aller Schöpferkraft
verehrten;
auch die Völker der Jetztzeit drücken ein tiefes Ver-
ſtändnis hierfür aus, wenn ſie Licht und Leben als gleich-
bedeutend neben einander ſtellen;
wenn ſie Leben nennen,
“was da wandelt im Lichte”;
wenn ſie von Lebenstagen und
von der Nacht des Todes ſprechen, wenn ſie die Verſtorbenen
in lichten Gewändern zu Grabe bringen, um durch ein Symbol
der Lebensfrage den finſtern Ernſt des Todes zu verdecken,
und wenn der Überlebende ſeine Trauer durch ſchwarze Kleidung
ausdrückt, um Zeugnis abzulegen, daß er im Leben des Toten
eingedenkt bleibt.
Was aber im Völkerdaſein ſich als Ahnung kund giebt
und im dunkeln Drange oft als Abirrung zu Tage tritt, das
hat die Wiſſenſchaft durch die Leuchte der Wahrheit zu prüfen,
und nicht ſelten wird ihr das Los zu teil, die dunkel gefühlte
Wahrheit durch Thatſachen der Forſchung zu beſtätigen.
A. Bernſtein, Naturw. Volksbücher XIX.

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