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daß es immer gleichviel Zeit braucht für die jedesmalige
Schwingung. Und dieſes Regulieren wird durch eine feine
Spirale bewerkſtelligt, welche man wie ein gekrümmtes, feines
Haar in der Unruh jeder Uhr ſieht, wie es ſich bald etwas
auf- bald etwas zurückwickelt während des Hin- und Her-
ſchwingens der Spindel. Dieſe Spirale iſt von einem feinen
Streifchen Stahl gebildet, welches ſehr elaſtiſch iſt, und das,
je nachdem es länger oder kürzer iſt, die Schwingung verzögert
oder beſchleunigt. Indem nun neben der Unruh eine Stell-
ſcheibe angebracht iſt, durch welche man beliebig dieſe Spirale
verkürzen oder verlängern kann, kann man durch dieſe Stell-
ſcheibe den Gang der Uhr beſchleunigen oder verzögern, alſo
den Gang der Uhr regulieren, ganz ſo wie man es mit dem
Verlängern oder Verkürzen des Pendels vermag.
Schwingung. Und dieſes Regulieren wird durch eine feine
Spirale bewerkſtelligt, welche man wie ein gekrümmtes, feines
Haar in der Unruh jeder Uhr ſieht, wie es ſich bald etwas
auf- bald etwas zurückwickelt während des Hin- und Her-
ſchwingens der Spindel. Dieſe Spirale iſt von einem feinen
Streifchen Stahl gebildet, welches ſehr elaſtiſch iſt, und das,
je nachdem es länger oder kürzer iſt, die Schwingung verzögert
oder beſchleunigt. Indem nun neben der Unruh eine Stell-
ſcheibe angebracht iſt, durch welche man beliebig dieſe Spirale
verkürzen oder verlängern kann, kann man durch dieſe Stell-
ſcheibe den Gang der Uhr beſchleunigen oder verzögern, alſo
den Gang der Uhr regulieren, ganz ſo wie man es mit dem
Verlängern oder Verkürzen des Pendels vermag.
Dies iſt nun das Prinzip der Uhren, und es beſteht, um
es in Kürze zu ſagen, darin, daß auf der einen Seite eine
treibende Kraft, auf der andern eine von Zeit zu Zeit hem-
mende und regulierende Kraft da iſt, die der erſten Kraft
entgegen wirkt, und beide zuſammen bringen eine gleichmäßige
Bewegung hervor, durch welche der Menſch das unfaßbare
Ding Zeit meſſen kann, wie man ein Stück Zeug mit der
Elle mißt.
es in Kürze zu ſagen, darin, daß auf der einen Seite eine
treibende Kraft, auf der andern eine von Zeit zu Zeit hem-
mende und regulierende Kraft da iſt, die der erſten Kraft
entgegen wirkt, und beide zuſammen bringen eine gleichmäßige
Bewegung hervor, durch welche der Menſch das unfaßbare
Ding Zeit meſſen kann, wie man ein Stück Zeug mit der
Elle mißt.
Wir haben es ſchon oben geſagt, wer eine gute Uhr in
der Taſche hat, der hat eigentlich ein Stück Himmel und
Sonne in der Taſche. Hätten wir nämlich nicht die Uhren,
ſo würden wir genötigt ſein, unſere Zeit nach dem Stand
der Sonne am Himmel zu meſſen, eine Schwierigkeit, die
namentlich in unſern Gegenden wegen der vielen trüben Tage
ſehr groß iſt; abgeſehen davon, daß es einer ſehr genauen
Meſſung bedarf, um aus dem Stand der Sonne mit Sicherheit
auf die Minute genau die Zeit zu treffen.
der Taſche hat, der hat eigentlich ein Stück Himmel und
Sonne in der Taſche. Hätten wir nämlich nicht die Uhren,
ſo würden wir genötigt ſein, unſere Zeit nach dem Stand
der Sonne am Himmel zu meſſen, eine Schwierigkeit, die
namentlich in unſern Gegenden wegen der vielen trüben Tage
ſehr groß iſt; abgeſehen davon, daß es einer ſehr genauen
Meſſung bedarf, um aus dem Stand der Sonne mit Sicherheit
auf die Minute genau die Zeit zu treffen.
Haben wir dem Leſer gezeigt, welch ein Aufwand von
geiſtiger Kraft nötig war, um eine Uhr zu konſtruieren, welche
geiſtiger Kraft nötig war, um eine Uhr zu konſtruieren, welche
A.
Bernſtein, Naturw.
Volksbücher VIII.