Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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            <s xml:id="echoid-s4008" xml:space="preserve">uns jeder Zeit angiebt, wieweit ſich unſere Erde in ihrer
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            Umdrehung vom Mittagspunkt entfernt hat, ſo wollen wir ihn
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            nun auch einweihen in die tiefere Geiſtesarbeit, durch welche
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            die Wiſſenſchaft dieſe Umdrehung ſelbſt geprüft, und die den
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            Namen des franzöſiſchen Aſtronomen
              <emph style="sp">Delaunay</emph>
            (1816—1872)
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            mit unſterblichem Ruhme bedeckt hat.</s>
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            <emph style="bf">IV. Rotiert die Erde gleichmäßig?</emph>
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            <s xml:id="echoid-s4010" xml:space="preserve">Um dem verwickelt ſcheinenden Thema der Aſtronomie,
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            das wir hiermit zu behandeln haben, die leichteſte Seite ab-
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            zugewinnen, wollen wir mit einem Beiſpiel aus dem ge-
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            wöhnlichen Leben beginnen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4012" xml:space="preserve">Ein Reiter, der häufig über eine wegloſe Steppe von einer
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            Stadt zur andern dahineilt, wird nach und nach zur richtigen
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            Abſchätzung des zurückgelegten Weges gelangen, auch wenn er
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            keine Gelegenheit hat, die Länge der durcheilten Strecke mit
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            Hilfe eines Meß-Inſtrumentes genau feſtzuſtellen. </s>
            <s xml:id="echoid-s4013" xml:space="preserve">Es läßt
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            ſich leicht einſehen, daß es zwei Dinge ſind, welche ſein Urteil
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            leiten; </s>
            <s xml:id="echoid-s4014" xml:space="preserve">erſtens die Schnelligkeit ſeines Pferdes und zweitens
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            ſeine Uhr. </s>
            <s xml:id="echoid-s4015" xml:space="preserve">Vorausgeſetzt, daß er den Lauf ſeines Tieres
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            genau zu regeln weiß und ſeine Uhr richtig geht, wird ſein
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            Urteil über die Länge des Weges auch nahezu ein richtiges
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            und ſicheres ſein. </s>
            <s xml:id="echoid-s4016" xml:space="preserve">In ſolchem Falle wird er ſeine Abſchätzung
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            darauf gründen, daß er jedesmal nach zurückgelegter Strecke
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            den Lauf des Pferdes mit dem Laufe des Zeigers ſeiner Uhr
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            vergleicht. </s>
            <s xml:id="echoid-s4017" xml:space="preserve">Er urteilt hiernach über den Raum durch eine genaue
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            Kontrolle der zurückgelegten Zeit.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4019" xml:space="preserve">Anders wird es ſich verhalten, wenn entweder ſein Pferd
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            nicht regelmäßig rennt oder ſeine Uhr nicht richtig geht. </s>
            <s xml:id="echoid-s4020" xml:space="preserve">Sein
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            Urteil wird in jedem der beiden Fälle ſehr unſicher werden,
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            und noch unſicherer, wenn Beides zugleich der Fall iſt, </s>
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