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wänden iſt möglichſt luftleer gemacht und dann mit wenig
Queckſilber beſchickt; in der Luftleere verdampft das Metall,
um ſich auf der kalten Wand des Glasgefäßes in dünner
Schicht abzulagern. Der metalliſche Belag hindert die Wärme-
ſtrahlung, die Leere die Wärmeleitung, ſo daß etwa nur ein
Dreißigſtel von derjenigen Wärme in das Gefäß eintritt, die
unter den zeitweilig herrſchenden Bedingungen hineingelangen
würde.
Queckſilber beſchickt; in der Luftleere verdampft das Metall,
um ſich auf der kalten Wand des Glasgefäßes in dünner
Schicht abzulagern. Der metalliſche Belag hindert die Wärme-
ſtrahlung, die Leere die Wärmeleitung, ſo daß etwa nur ein
Dreißigſtel von derjenigen Wärme in das Gefäß eintritt, die
unter den zeitweilig herrſchenden Bedingungen hineingelangen
würde.
Da die Verflüſſigung des Stickſtoffs bei einer Tempe-
ratur eintritt, die um 10° tiefer liegt, als die Verflüſſigungs-
Temperatur des Sauerſtoffs, ſo ergiebt ſich keineswegs eine
Flüſſigkeit, die das prozentige Gemiſch von Sauerſtoff und
Stickſtoff unſerer Atmoſphäre vorſtellt, ſondern ein an Sauerſtoff
reicheres Gemenge. Die ſchwach blaue Farbe des flüſſigen Ge-
miſches einerſeits (flüſſiger Sauerſtoff iſt blau, flüſſiger Stickſtoff
iſt farblos), das lebhafte Aufflammen eines glimmenden Holz-
ſpahns beim Eintauchen in das Gemiſch andererſeits zeugen
für den Sauerſtoffreichtum. Auf die bedeutende Kälte der
Flüſſigkeit weiſt die Nebelbildung der umgebenden Luft; Alkohol
und Queckſilber gefrieren bei der Einwirkung der Flüſſigkeit;
die lebhafte Verdunſtung an der Atmoſphäre beim Eingießen
desſelben in eine Emailleſchale veranlaßt die intereſſante Er-
ſcheinung des “Leidenfroſtſchen Phänomens”: Die Flüſſigkeit
gerät in ſtürmiſche Bewegung, wie ein kalter Waſſertropfen auf
einer heißen Platte, die ſich aber allmählich durch die Abkühlung
der Schale ſchwächt und ſchließlich ganz verliert.
ratur eintritt, die um 10° tiefer liegt, als die Verflüſſigungs-
Temperatur des Sauerſtoffs, ſo ergiebt ſich keineswegs eine
Flüſſigkeit, die das prozentige Gemiſch von Sauerſtoff und
Stickſtoff unſerer Atmoſphäre vorſtellt, ſondern ein an Sauerſtoff
reicheres Gemenge. Die ſchwach blaue Farbe des flüſſigen Ge-
miſches einerſeits (flüſſiger Sauerſtoff iſt blau, flüſſiger Stickſtoff
iſt farblos), das lebhafte Aufflammen eines glimmenden Holz-
ſpahns beim Eintauchen in das Gemiſch andererſeits zeugen
für den Sauerſtoffreichtum. Auf die bedeutende Kälte der
Flüſſigkeit weiſt die Nebelbildung der umgebenden Luft; Alkohol
und Queckſilber gefrieren bei der Einwirkung der Flüſſigkeit;
die lebhafte Verdunſtung an der Atmoſphäre beim Eingießen
desſelben in eine Emailleſchale veranlaßt die intereſſante Er-
ſcheinung des “Leidenfroſtſchen Phänomens”: Die Flüſſigkeit
gerät in ſtürmiſche Bewegung, wie ein kalter Waſſertropfen auf
einer heißen Platte, die ſich aber allmählich durch die Abkühlung
der Schale ſchwächt und ſchließlich ganz verliert.
Eine Abänderung des beſchriebenen Apparates geſtattet,
mechaniſch eine annähernde Trennung des atmoſphäriſchen
Gasgemiſches in ſeine Beſtandteile, Sauerſtoff und Stickſtoff,
herbeizuführen.
mechaniſch eine annähernde Trennung des atmoſphäriſchen
Gasgemiſches in ſeine Beſtandteile, Sauerſtoff und Stickſtoff,
herbeizuführen.
Das Prinzip zur Erreichung dieſes Reſultates war Linde
durch die Erkenntnis gegeben, daß beim Verdampfen verflüſſigter
Gasgemiſche zunächſt der flüchtigere Beſtandteil in den
durch die Erkenntnis gegeben, daß beim Verdampfen verflüſſigter
Gasgemiſche zunächſt der flüchtigere Beſtandteil in den