Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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321117 Ur-Uhr in ihrem Gange gleich geblieben ſei. Hiermit erhielt die
Wiſſenſchaft ihren regelrechten Zeitmeſſer, und nach dieſem ver-
mochte ſie bisher mit Zuverſicht die Geſchwindigkeiten der
Renner zu meſſen, welche den Raum des Himmels durcheilen.
So ſtanden die Dinge bis auf unſere Tage, wo von einer
ganz anderen Seite her die wahre “Zeitfrage” eine neue Wen-
dung erhalten hat.
Und dieſer wollen wir nunmehr zu folgen
ſuchen.
V. Der Umlauf des Mondes.
Wir verlaſſen für einen Augenblick die Betrachtung der
Umdrehung der Erde um ihre Axe, welche die Uhr aller Uhr-
werke iſt, und wenden uns zu dem getreuen Himmelsbegleiter
unſerer Erde, dem guten Monde, der im ſtillen Einherwandern
einen wichtigen Poſten als untrüglicher Himmelskontrolleur zu
verſehen hat.
Der Lauf des Mondes um die Erde iſt urſprünglich ein
ſo einfaches Phänomen, daß man wohl meinen könnte, es ſei
ſeine Bewegung nicht ſchwieriger zu berechnen, als der Rund-
lauf eines Zeigers an der Uhr.
Aber in Wirklichkeit gehört
die genaue Berechnung ſeiner Bahn zu den ſchwierigſten Auf-
gaben der Aſtronomie, und zwar zu den Aufgaben, an welchen
ſeit einem Jahrhunderte die feinſten Erforſcher der Himmels-
mechanik all ihren Scharfſinn aufgewendet haben, ohne ſie voll-
ſtändig zu löſen.
Sie laſſen — wie wir aus unſerem Thema
erſehen werden — den kommenden Forſchern noch reiche Aus-
beute auf dieſem Felde übrig.
Der Lauf des Mondes am Himmelsraum ſpielt für die
forſchende Aſtronomie eine Rolle ähnlich der des Pulſes unter
dem Fingerdruck des unterſuchenden Arztes.
Wie die Pulswelle nicht etwa bloß die Bewegung

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