Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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langſamer einherzuwandern, iſt flinker geworden; </
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">und die Zu-
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nahme dieſer Geſchwindigkeit ſeines Laufes hat noch gar nicht
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aufgehört, ſondern wächſt regelrecht immer mehr. </
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echoid-s4105
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">Die Be-
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ſchleunigung rührt alſo nicht von einer vorübergehenden Ein-
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wirkung her, die ſich dann etwa in ihr Gegenteil verwandelt,
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ſondern iſt die Folge einer unbekannten Urſache, die fort und
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fort weiterwirkt. </
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">Hiernach müßte dann auch eine Zeit kommen,
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wo “der gute Mond, der ſo ſtille geht”, mit raſender Ge-
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ſchwindigkeit durch den Himmelsraum ſtürmt.</
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">Freilich liegt dieſe Zeit ſehr, ſehr weit hinaus in die fernſte
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Zukunft kommender Jahr-Millionen oder — um uns einer mo-
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derneren Ausdruckſweiſe auch in der Wiſſenſchaft zu bedienen —
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der Jahr-Milliarden. </
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"> Es beträgt nämlich dieſe berechnete Beſchleunigung ſeit der erſten gut beobachteten Sonnenfinſternis
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vor dritthalbtauſend Jahren Alles in Allem circa acht Stunden.
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">Da der Mond in dieſen dritthalbtauſend Jahren an dreißig-
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tauſendmal um die Erde herumgelaufen iſt, ſo macht ſeine Be-
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ſchleunigung auf einen einzigen Umlauf durchſchnittlich kaum
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eine Sekunde aus. </
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">Die Verliebten, die einzigen Weſen, welche
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ſich — außer den Aſtronomen — noch immer ſehr für den
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/>
guten Mond intereſſieren, werden daher noch gar viele Jahr-
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/>
tauſende zu dem lieben Himmelsgeſtirne ſeufzend aufblicken
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können, ohne etwas von ſeiner ſtets wachſenden Laufkraft zu
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merken. </
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echoid-s4112
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preserve
">Aber unter den Aſtronomen, die ſehr proſaiſch die
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Himmelskontrolle führen und um eine Sekunde Verfrühung
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/>
oder Verſpätung einer Erſcheinung ganze Jahrzehnte des Nach-
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/>
denkens nicht ſcheuen, um die geheime Urſache zu ermitteln —
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unter den Aſtronomen machten Hanſens Berechnungen ganz
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ungemeines Auſſehen. </
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">Ein beſchleunigter Umlauf, und gar ein
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dauernd beſchleunigter Umlauf eines Himmelskörpers kann nur
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von einer fortdauernd wirkenden, und alſo mit der Zeit
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"> Eine Milliarde iſt gleich 1000 Millionen.</
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