Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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32557 lich noch beim Durchziehen durch den Ofen Wärme in ſich auf
und heizt damit die weite Welt, die uns nichts angeht.
VI. Lufttransport und Ofen-Kouzert.
Es wäre eine herrliche Erfindung, welche es zu Wege
brächte, daß irgend ein chemiſcher Stoff, vor die Zugklappe der
Ofenthür gelegt, der einſtrömenden Luft den Stickſtoff entzöge,
ſo daß nur Sauerſtoff in den Ofen ſpazierte.
Allein es iſt ſo
gut wie gar keine Ausſicht für dieſe Erfindung vorhanden.
Der Stickſtoff iſt ein höchſt eigenſinniger, hageſtolzer Geſelle,
der ſich, wie wir ja ſchon wiſſen, äußerſt ſchwer zu einer chemi-
ſchen Verbindung verſteht;
ja er iſt gerade durch dieſe Eigen-
ſchaft von ſo bedeutender Wichtigkeit im Haushalt der Natur,
daß wir nicht einmal wünſchen dürfen, daß er verbindungs-
luſtiger werde.
Genug, auf dieſe Erfindung müſſen wir ver-
zichten und könnten ſchon zufrieden ſein, wenn dies der einzige
Nachteil wäre, den uns der ſo notwendige Zug im Ofen zu-
zieht.
Er hat aber in Wahrheit noch einen andern Nachteil, auf
den die Männer der Wiſſenſchaft bisher wenig Rückſicht ge-
nommen haben, weil ſie in ihren gewiſſenhaft geführten For-
ſchungen ihre Aufmerkſamkeit nicht auf die Zuſtände richten,
die im praktiſchen Leben den Hausfrauen ſelten entgehen.
Durch den Schornſtein geht, wie wir geſehen haben, in-
folge des Zuges eine große Portion heißer Luft in die weite
Welt hinein;
dafür ſtrömt aber eine eben ſo große Portion
kalter Luft aus der Stube in den Ofen.
Wie aber, müſſen wir fragen, wird dadurch nicht die Stube
luftleer?
Keineswegs; denn dergleichen iſt nicht möglich. Würde

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