Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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328124 des Himmels” die Frage aufgeworfen, ob wir Menſchenkinder
überhaupt imſtande ſeien, die Zeit zu meſſen.
Wenn wir dies
nach Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden thun, ſo ge-
ſchieht es doch immer nur in der Vorausſetzung, daß die Erde
in ihrer Umdrehungs-Geſchwindigkeit ſich ſtets gleich bleibe.
Welche Bürgſchaft aber haben wir, daß dem ſo ſei? Um dieſe
Frage zu beantworten, hat Laplace auch die Sonnenfinſterniſſe
im Altertum einer Berechnung unterworfen und fand ſie ſo
weit ſtimmend, daß er die Behauptung aufſtellte, es habe
ſich die Tageslänge nicht verändert.
Seine Berechnung indeſſen
war nicht ſo vollſtändig wie die von Hanſen;
hätte Laplace
die Differenz von acht Stunden herausgefunden, wie Hanſen,
ſo hätte er ganz gewiß nicht die Gleichmäßigkeit der Tages-
länge behauptet.
Er hätte nicht bloß die Grundgedanken De-
launays ſeiner Erwägung unterzogen, ſondern vielleicht auch
gar die wahre Urſache dieſer überraſchenden Erſcheinung heraus-
gefunden.
Wo aber liegt die wahre Urſache? Weshalb verlangſam@
ſich die Umdrehung der Erde?
Delaunay giebt hierüber einen ſehr zutreffenden Auf-
ſchluß;
aber auch in dieſem Punkte trifft man auf die über-
raſchende Wahrnehmung, die man bei allen großen, höheren
Gedanken macht, daß die Wahrheit bereits ſeit längerer Zeit
anderweitig angedeutet, ja ſogar direkt ausgeſprochen worden
iſt, aber ſo lange unbeachtet blieb, bis ſie von einem fach-
männiſchen Denker ſelbſtändig aufgefunden und in Zuſammen-
hang mit dem ganzen Bereich der Wiſſenſchaft gebracht wurde.
Es war im Jahre 1842, als ein deutſcher Arzt,
Robert Mayer in Heilbronn, einen großen Grundgedanken
der Phyſik ausſprach, der nach und nach zum Gemeingut
der Wiſſenſchaft und zur Quelle weſentlicher Fortſchritte der-
ſelben wurde.
Man nennt dieſen Grundgedanken “das Geſetz
von der Erhaltung der Energie” und verſteht

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