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IV. Von der Reibung.
Das einfachſte Inſtrument für ein Perpetuum mobile, das
man herſtellen könnte, wäre, wenn überhaupt ein ſolches mög-
lich, ein gewöhnlicher Kreiſel, der als intereſſantes Kinder-
ſpielzeug bekannt genug iſt. Setzt man einen ſolchen, ſei es
durch eine Schnur, ſei es mit den Fingern in Gang, ſo dreht
er ſich mit der ihm anfangs erteilten Geſchwindigkeit um ſeine
aufrechtſtehende Axe; ja, er ſtellt ſich auch während ſeines
ſchnelleren Ganges aufrecht hin, ſelbſt wenn er anfangs ein
wenig ſchief aufgeſetzt worden iſt. Erſt nach einiger Zeit be-
merkt man, daß ſeine Drehungsgeſchwindigkeit abnimmt, und
nach einigem Schwanken und Taumeln fällt er um, und die
Kraft, welche ihn getrieben hat, ſcheint verloren zu ſein.
man herſtellen könnte, wäre, wenn überhaupt ein ſolches mög-
lich, ein gewöhnlicher Kreiſel, der als intereſſantes Kinder-
ſpielzeug bekannt genug iſt. Setzt man einen ſolchen, ſei es
durch eine Schnur, ſei es mit den Fingern in Gang, ſo dreht
er ſich mit der ihm anfangs erteilten Geſchwindigkeit um ſeine
aufrechtſtehende Axe; ja, er ſtellt ſich auch während ſeines
ſchnelleren Ganges aufrecht hin, ſelbſt wenn er anfangs ein
wenig ſchief aufgeſetzt worden iſt. Erſt nach einiger Zeit be-
merkt man, daß ſeine Drehungsgeſchwindigkeit abnimmt, und
nach einigem Schwanken und Taumeln fällt er um, und die
Kraft, welche ihn getrieben hat, ſcheint verloren zu ſein.
So alltäglich ein ſolches Kinderſpielzeug iſt, ſo außer-
ordentlich lehrreich ſind einzelne Erſcheinungen, die es bei ſeiner
Bewegung zeigt. Namentlich iſt das ſelbſtändige Aufrichten
der Axe während der ſchnelleren Drehung des Kreiſels ein
Phänomen, welches die bedeutendſten Naturforſcher erſt mit
vielem Scharfſinn und nach Anwendung der höheren Mechanik
vollſtändig erklären konnten. Schon der Gründer der höheren
Mathematik, Euler, hat ſich mit dieſer Erſcheinung beſchäf-
tigt, und Magnus und Feſſel haben es nicht der Mühe un-
wert erachtet, durch ein ſehr ſinureiches Inſtrument, das im
Prinzip auch nur ein Kreiſel iſt, die Geſetze der ſelbſtändigen
Bewegungen einer Drehungsaxe recht anſchaulich zu machen.
Ja, ein auf einem ähnlichen Prinzip beruhendes Inſtrument,
das eine in zwei Ringen ſich drehende Kugel darſtellt, hat be-
reits anfangs dieſes Jahrhunderts dem Aſtronomen Benzen-
berg die Möglichkeit gewährt, nachzuweiſen, wie auch unſere
an den Polen abgeplattete Erde ein ſolcher Kinderkreiſel iſt,
deſſen Axe alle neunzehn Jahre eine eben ſolche kleine
ordentlich lehrreich ſind einzelne Erſcheinungen, die es bei ſeiner
Bewegung zeigt. Namentlich iſt das ſelbſtändige Aufrichten
der Axe während der ſchnelleren Drehung des Kreiſels ein
Phänomen, welches die bedeutendſten Naturforſcher erſt mit
vielem Scharfſinn und nach Anwendung der höheren Mechanik
vollſtändig erklären konnten. Schon der Gründer der höheren
Mathematik, Euler, hat ſich mit dieſer Erſcheinung beſchäf-
tigt, und Magnus und Feſſel haben es nicht der Mühe un-
wert erachtet, durch ein ſehr ſinureiches Inſtrument, das im
Prinzip auch nur ein Kreiſel iſt, die Geſetze der ſelbſtändigen
Bewegungen einer Drehungsaxe recht anſchaulich zu machen.
Ja, ein auf einem ähnlichen Prinzip beruhendes Inſtrument,
das eine in zwei Ringen ſich drehende Kugel darſtellt, hat be-
reits anfangs dieſes Jahrhunderts dem Aſtronomen Benzen-
berg die Möglichkeit gewährt, nachzuweiſen, wie auch unſere
an den Polen abgeplattete Erde ein ſolcher Kinderkreiſel iſt,
deſſen Axe alle neunzehn Jahre eine eben ſolche kleine
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