Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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32860 weilen einen haſtigen Zapfenſtreich, zuweilen einen Lokomo-
tiventakt, zuweilen ein Blaſebalgbrauſen hören, bei dem nicht
ſelten alle loſen Fenſterſcheiben muſikaliſch angeregt werden?
Hierüber ließe ſich viel ſprechen, aber wir wollen’s kurz
machen.
Der kalte Zug macht viel Wirtſchaft im Ofen. Er puſtet
in einem Atem das Feuer aus und an.
Er verdichtet durch
ſeine Kälte das Gas im Ofen, und dehnt ſich und das wieder
anbrennende Gas im ſelben Moment aus.
Seine Wirkung iſt
auch deshalb auf verſchiedene Holzarten verſchieden:
Kienholz
hat wegen der Flüchtigkeit ſeines Gaſes ein anderes Heizungs-
Konzert als Büchenholz.
Dies bringt nun das Flattern und
Klappern der Luft im Ofen hervor;
hiervon wird die Ofenthür
ergriffen und hin und her gerüttelt, und auch die einſtrömende
Luft ſelber ſchon vor dem Ofen in ein Zittern verſetzt, das ſich
ſogar einem Fidibus mitteilt, den man durch die Zugklappe
ſtecken will.
Das macht es aber auch, daß an jeder Luftöffnung der
Stube ein ähnliches, unbeobachtetes Konzert ſtattfindet, wo die
kalte Luft nach dem Takt der Ofenmuſik ins Zimmer hinein-
tanzt.
Genug. Der Zug iſt notwendig; aber er wird uns noch
viel, zu ſchaffen machen.
VII. Ofen und Kamin.
Wir ſind für jetzt ſo weit, daß wir das Feuer ruhig bren-
nen laſſen und uns derweilen ein wenig nach dem Ofen um-
ſehen müſſen.
Denn — das wollen wir unſern Leſern lieber
gleich ſagen — eine gute, praktiſche Heizung iſt darum ſolch
ein ſeltenes Kunſtſtück, weil da viele Dinge durcheinander

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