Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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329125 die merkwürdige und durch alle Forſchungen immer aufs neue
beſtätigte Wahrheit, daß in der Natur nirgends eine Kraft ge-
ſchaffen oder vertilgt wird, ſondern immer nur in einer Um-
wandlung ihrer Erſcheinungen begriffen iſt (ſiehe “Einleitung”).
Dieſes von Mayer entdeckte Geſetz wurde namentlich von
engliſchen Phyſikern weiter durchforſcht und hat auf vorzüg-
liche Ermittlungen und Erklärungen im Bereiche der Wiſſen-
ſchaft geführt.
Im Jahre 1847 entdeckte auch Helmholtz un-
abhängig von Mayer dasſelbe Geſetz und wies hin auf den ge-
waltigen Einfluß dieſes Geſetzes im ganzen Bereiche der Natur.
Bei dieſer Gelegenheit ſprach Helmholtz den Gedanken aus,
daß die Wirkung des Mondes auf die Gewäſſer der Erde,
welche ſich als Ebbe und Flut äußert, von einem ſtörenden
Einfluſſe auf die Umdrehungszeit der Erde um ihre Axe ſein
und die Geſchwindigkeit der Umdrehung nach und nach ver-
mindern müſſe.
Die Aſtronomie hat von dieſer Behauptung lange Zeit
keine Notiz genommen.
Die Laplace’ſche Behauptung, daß die
Erdumdrehung ſich gleichgeblieben ſei ſeit Jahrtauſenden, wurde
wie ein unumſtößliches Axiom betrachtet.
Erſt im Jahre 1865
kam Delaunay — wahrſcheinlich ohne zu wiſſen, daß ſie be-
reits von deutſchen Denkern ausgeſprochen wurde — auf die-
ſelbe zurück und erklärte damit, wie bereits erwähnt, die rätſel-
hafte Beſchleunigung des Mondlaufes.
Was Helmholtz nur vorübergehend behauptete, führt De-
launays Arbeit in umfaſſender Berechnung aus.
Der Mond
verurſacht durch ſeine Anziehungskraft Flutwellen von gewal-
tigen Maſſen in unſeren Weltmeeren.
Wenn die Erde ſich
ſamt ihren Gewäſſern um die Axe dreht, ſind es immer neue
und wieder neue Flutmaſſen, welche ſich erheben und aufſtauen.
Wo ſie an Ufer treffen, überfluten ſie dieſelben mit gewaltiger
Kraft und drängen Ströme zurück landeinwärts, die ins Meer
ſließen.
Da dieſe Flutwellen in entgegengeſetzter Richtung

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