Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of Notes

< >
< >
page |< < (62) of 896 > >|
33062 recht erhält. In warmen Ländern, wo wenig Brennmaterial
gebraucht wird, wie im ſüdlichen Fraukreich, hat man nicht
Urſache, mit den Heizmitteln zu ſparen.
In Polen, wo frei-
lich die Kälte ſtark genug iſt, um die beſtändigere Wärme des
Ofens der nur flüchtigen des Kamins vorzuziehen, iſt Brenn-
material in ſo reicher Fülle vorhanden, daß ſie aufs Sparen
nicht angewieſen ſind;
auch liegt es nicht im Charakter der
Vermögenden der polniſchen Nation, zu ſparen, während der
Arme dort in Zuſtänden lebt, wo es ihm bequem und ange-
nehm iſt, Küche und Stube in einem Raum zu beſitzen.

Daß aber in England der Kamin ſich noch behauptet, das hat
ſeinen Grund teils in dem mildern See-Klima Englands, teils
in der Heizung der Steinkohlen, die in der That, wie wir noch
ſpäter ſehen werden, eine andere Art von Feuer liefern als
Holz, wie hauptſächlich in der Hartnäckigkeit und Zähigkeit des
engliſchen Charakters, welche eine Änderung der häuslichen
Einrichtung ſtets zurückweiſt, ſobald ſie einmal durch das Her-
kommen und die Sitte ihm lieb geworden iſt.
— Übrigens hat
trotz des ſtarren Feſthaltens am Herkommen in der That der
praktiſchere Ofen in neuen Häuſern Londons den Kamin
verdrängt.
Worin liegt aber das Praktiſche des Ofens? Warum
bedient man ſich dieſes Kommiſſionärs, dem man die Hitze
zunächſt zuführt, um ſie von ihm der Stube zugehen zu
laſſen, und bedient ſich nicht der Wärme des Feuers aus erſter
Hand?
Die Antwort hierauf iſt folgende.
Der Ofen iſt eine gute Sparbüchſe der Wärme, die, ohne
läſtig zu werden, viel Hitze auf einmal einnimmt und ſie
ohne weſentlichen Verluſt langſam nach und nach wieder ab-
giebt.
— Freilich iſt es wahr, daß der Ofen hiernach einge-
richtet ſein muß!
Die Unterſchiede zwiſchen der Wirkung eines

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index