Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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33521 — Was wir hier ſagen, iſt nicht eine bloß philoſophiſch
ſpekulative Redensart, ſondern, wie wir nunmehr zeigen werden,
eine ſehr praktiſch reale Thatſache, die man mit dem Zollſtock
in der Hand und mit dem Gewicht in der Schale jedem be-
weiſen kann.
— Um aber für heute einmal ein Stück Rundlauf
der Kraft unter verſchiedenen Bekleidungen vorzuführen und
zunächſt von dem Kreiſel und dem Perpetuum mobile Abſchied
zu nehmen, wollen wir nun Folgendes ſagen:
Ein Kind, das mit dem Kreiſel ſpielt, giebt ihm Be-
wegungskraft aus ſeinem lebendigen Arm.
Wo bleibt die Kraft,
wenn der Kreiſel umgefallen iſt?
— Sie iſt durch die Reibung
zur Wärme geworden, die nach und nach durch Strahlung auf
die Luft übergeht, die durch Wärme ausgedehut wird.
Ausgedehnte, warme Luft nimmt leicht Feuchtigkeit von
den Gewäſſern auf und geht mit ihnen über Land und Feld
dahin.
Durch irgend einen Umſtand verwandelt ſich die Feuchtig-
keit in warmen Regen und fällt befruchtend auf junges Korn
nieder.
Und das Korn wächſt und reift hierdurch, und eines
ſchönen Tages wird es vom Kinde wieder zum Frühſtück ver-
zehrt, wodurch ſein Arm wiederum Kraft bekommt, um den
Kreiſel in Bewegung zu ſetzen!
Das iſt freilich kein Perpetuum mobile, das all’ die
klügelnden Grübler geſucht haben, aber es iſt doch ein
Stückchen Bild des Rundlaufes von ewig wirkender Kraft,
welches wirklich, wenn auch nicht in ſo einfacher Weiſe, wie
wir es angegeben, exiſtiert.
VI. Wie Wärme nur verwandelte Kraft iſt.
Mit dem bloßen Gedanken, daß während der Reibung die
Kraft ſich nicht verliert, ſondern nur eine andere

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