Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
Text
Text Image
Image
XML
Thumbnail overview
Document information
None
Concordance
Notes
Handwritten
Figures
Content
Thumbnails
Table of figures
<
1 - 30
31 - 60
61 - 90
91 - 117
[out of range]
>
<
1 - 30
31 - 60
61 - 90
91 - 117
[out of range]
>
page
|<
<
(132)
of 748
>
>|
<
echo
version
="
1.0RC
">
<
text
xml:lang
="
de
"
type
="
free
">
<
div
xml:id
="
echoid-div159
"
type
="
section
"
level
="
1
"
n
="
106
">
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4260
"
xml:space
="
preserve
">
<
pb
o
="
132
"
file
="
336
"
n
="
336
"/>
an einem Orte geſehen, wie und wo ſie in Wahrheit vielleicht
<
lb
/>
gar nicht mehr iſt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4261
"
xml:space
="
preserve
">Die Sonne, die am Himmel dahin wandert,
<
lb
/>
ſteht nie mehr genau an der Stelle, wo wir ſie ſehen, weil die
<
lb
/>
Lichtſtrahlen, die an unſer Auge gelangen, noch aus der Zeit
<
lb
/>
herrühren, wo ſie vor 8 Minuten von der Sonne ausgingen.
<
lb
/>
</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4262
"
xml:space
="
preserve
">In der Zwiſchenzeit, daß die Strahlen bis zu uns kamen, iſt
<
lb
/>
offenbar die Sonne ein Stück weiter gegangen, ohne daß wir
<
lb
/>
davon etwas merken können. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4263
"
xml:space
="
preserve
">— Die noch weit, weit entfern-
<
lb
/>
teren Sterne, die Fixſterne, können möglicherweiſe ſchon lange
<
lb
/>
Zeit erloſchen ſein, während ihre Strahlen erſt zu uns kommen,
<
lb
/>
und wir erhalten das Licht, ihre Boten, vielleicht zu einer Zeit,
<
lb
/>
in der die Sterne ſelber gar nicht mehr vorhanden ſind, ähnlich,
<
lb
/>
wie wir zuweilen einen Brief von Freundeshand erhalten, der
<
lb
/>
während der Zeit des Poſtenlaufes geſtorben iſt.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4264
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4265
"
xml:space
="
preserve
">Wie lange aber dauert der Poſtenlauf des Lichtes? </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4266
"
xml:space
="
preserve
">Das
<
lb
/>
iſt die Frage. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4267
"
xml:space
="
preserve
">— Und hierauf lautet die Antwort: </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4268
"
xml:space
="
preserve
">Der Licht-
<
lb
/>
ſtrahl iſt eine ungeheuer ſchnelle Poſt, ſie bringt die Nachricht
<
lb
/>
von vierzigtauſend Meilen her in einer einzigen Sekunde.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4269
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4270
"
xml:space
="
preserve
">Wer ſich’s überdenkt, was eine Sekunde für eine gar kleine
<
lb
/>
Zeit und was vierzigtauſend Meilen für eine gar lange Strecke
<
lb
/>
iſt, der darf es niemandem verargen, wenn er mit Mißtrauen
<
lb
/>
dieſe Antwort aufnimmt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4271
"
xml:space
="
preserve
">Ja, wir geſtehen offen, wer dieſe
<
lb
/>
Antwort gleichgültig und gläubig aufnimmt, ohne zu fragen:
<
lb
/>
</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4272
"
xml:space
="
preserve
">Woher weiß man das? </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4273
"
xml:space
="
preserve
">dem trauen wir entweder wenig
<
lb
/>
Geiſt oder wenig Intereſſe für Natur-Wahrheiten zu, und
<
lb
/>
wir fürchten, daß er eben ſo leichtſinnig bereit ſein wird, dem
<
lb
/>
thörichtſten Aberglauben zu huldigen, wenn man ihm dieſen
<
lb
/>
nur mit dem ernſten Geſicht der Wahrhaftigkeit verſichert.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4274
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4275
"
xml:space
="
preserve
">Darum aber wollen wir die Frage beantworten: </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4276
"
xml:space
="
preserve
">Woher
<
lb
/>
weiß man das? </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4277
"
xml:space
="
preserve
">Wer hat den Weg gemeſſen? </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4278
"
xml:space
="
preserve
">Wer iſt imſtande
<
lb
/>
geweſen, den Poſtenlauf des Lichtes zu kontrollieren? </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4279
"
xml:space
="
preserve
">—
<
lb
/>
Dieſe Antwort ſoll uns im nächſten Abſchnitt beſchäftigen.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s4280
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
</
div
>
</
text
>
</
echo
>