Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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33769 gleich heißem Waſſer und ſetzt in jedes ein Thermometer
hinein, ſo zeigt es ſich, daß nach einiger Zeit das Waſſer im
ſchwarzen Gefäß ſchneller erkaltet als im weißen.
— Will
daher eine Hausfrau den Thee ſchnell fertig haben und lange
warm halten, ſo wird ſie das Waſſer in der Metall-Kaſſerolle
kochen, welche die Wärme ſchnell dem Waſſer abgiebt, und den
Thee in der weißen Kanne aufbrühen, die die Wärme nicht ſo
leicht davon läßt.
Die Wärme hat aber noch etwas Eigenes an ſich. Sie
dringt durch eine glatte, blanke, glänzende, glaſierte Oberfläche
bei weitem ſchwerer ein, als durch eine rauhe, und ebenſo läßt
ein blankes, glattes, glänzendes, glaſiertes Gefäß weit lang-
ſamer die Wärme ausſtrahlen, als eines mit rauher Außen-
ſeite.
In der blanken Kaffeemaſchine bleibt dieſes gemütliche
deutſche Getränk länger warm, als in der ungeputzten;
in der
glaſierten Kaffeekanne wärmer, als in der unglaſierten.
Ein
Atlaskleid hält wärmer, als ein eben ſo dickes Wollenkleid.
In gewichſten Stiefeln verliert man weniger Wärme des Fußes,
als in ungewichſten.
Die ſchwarze Haut der Neger würde die
Sonnenwärme ihnen unerträglich machen, wenn nicht die
ſtarke Abſonderung der Talgdrüſen der Haut derſelben einen
glänzenden Überzug verleihen würde, der das Eindringen der
Wärme erſchwert;
die Wilden in kalten Weltgegenden würden
im halbnackten Zuſtande ihre Körperwärme ſchnell verlieren,
wenn ſie nicht durch Einreiben der Haut mit Fiſchthran, der
die Wärme ſchlecht leitet, ihr noch jenen blanken Anſtrich
geben würden, der die Körperwärme nicht ausſtrömen läßt.
Kommen wir nun auf den Ofen zurück, ſo müſſen wir
ſagen, daß es praktiſch, wie wiſſenſchaftlich ausgemacht iſt, daß
das Material, woraus der übliche Kachel-Ofen beſteht, daß alſo
Lehm und gebrannter Thon ſehr ſchlechte Leiter der Wärme
ſind, daß ſie alſo die Wärme, die man in ihnen erregt, zu-
ſammenhalten und ſie nur langſam von ſich geben, daß

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