Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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33925 man ſonſt bei dergleichen Verſuchen als eine Art ungehöriges
Nebenprodukt unbeachtet gelaſſen hatte.
Kraft iſt alſo nicht ein Ding, das einem wie ein Stein
vom Dach nötigenfalls ein Loch in den Kopf ſchlagen kann,
ſondern es iſt nach den neueren Ergebniſſen der Wiſſenſchaft
ein Ding, das als Wärme verkleidet auf dem Tiſch in
einer Taſſe Kaffee ſteckt, zuweilen beim Schmied in einem Stück
Eiſen verborgen liegt, zuweilen in der Luft ſchwebt, zuweilen
uns zu Kopfe ſteigt, zuweilen im Ofen wirkſam iſt, zuweilen
Dampfmaſchinen treibt und wieder als Kraft im gewöhnlichen
Sinne erkennbar wird — und zuweilen, oder richtiger geſagt,
immer und von ur-ur-alters her durch die gute, liebe Sonne
erzeugt wird auf unſerm Erdball, und hier als großer, unend-
licher Lebensquell wirkſam iſt, als welchen wir ſie in der
Folge und nach einigen weiteren Vorbereitungen, noch näher
kennen lernen wollen.
VII. Von dem ſogenannten Wärmeſtoff.
So befriedigend auch die Verſuche über die Überein-
ſtimmung von Kraft und Wärme ausfielen, ſo wenig würde
man zu ſicheren Schlüſſen in der Wiſſenſchaft gekommen ſein,
wenn nicht gleichzeitig mit den Verſuchen auch die Theorie
über die Wärme einen weſentlichen Fortſchritt gemacht hätte;
und von dieſem Fortſchritt haben wir nunmehr unſern Leſern
Bericht zu erſtatten.
Nach den älteren Anſchauungen der Naturforſcher machte
man ſich von der Wärme folgende Vorſtellung:
Wärme —
ſagte man — ſei ein äußerſt feiner, unſichtbarer und unwäg-
barer Stoff, ein Fluidum, welches ſich im leeren

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