Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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34375 obwalten können, durch welche die Erwärmung ſehr geſteigert,
aber auch ſehr vermindert werden kann.
Von den Geſetzen der ſtrahlenden Wärme wollen wir nur
das Eine beſonders hier hervorheben, daß die Wärmeſtrahlen
ganz ſo wie Lichtſtrahlen nur in gerader Linie wirken.
Um
ſich vor der ſtrahlenden Wärme eines hellen Feuers zu ſchützen,
braucht man nur irgend einen Gegenſtand als Schirm zwiſchen
ſich und das Feuer zu bringen, und wenn er noch ſo dünn
iſt, er wird hinreichen, die Wärme abzuhalten.
Die ſtrahlende
Wärme der Sonne wird ja bekanntlich durch den feinen
Sonnenſchirm der Frauen hinreichend unwirkſam gemacht.
Die
ſtrahlende Wärme wärmt alſo nicht um die Ecke, und demnach
auch nicht in die Züge eines Ofens.
Wir müſſen aber auch ein Geſetz von der Erwärmung
durch die unmittelbare Flamme näher betrachten, und dies iſt
das Geſetz von den verſchiedenen Graden der Wärme an den
verſchiedenen Stellen einer und derſelben Flamme.
Man kann ſich durch zwei Stricknadeln, die man an ver-
ſchiedenen Stellen in eine Lichtflamme hält, leicht überzeugen,
daß dieſe verſchiedenen Stellen eine ſehr verſchiedene Wärme
haben.
Hält man nämlich eine Stricknadel an den unteren,
nur bläulich brennenden Teil der Flamme, eine zweite an den
oberſten, mit gelblicher Flamme brennenden, ſo wird man bald
gewahren, daß die letztere Nadel bei weitem ſchneller zu
glühen anfängt, zum Zeichen, daß an dieſer Stelle der höhere
Grad von Hitze exiſtiert.
Es iſt mit der Flamme des Feuers
ebenſo, wie mit der Flamme eines Lichtes.
Die Flamme iſt
ſtets an der Spitze, kurz vor dem Ende derſelben, am heißeſten,
ja, ſie iſt bei ſtarkem Luftzug, der ſo eingerichtet iſt, daß das
Ende der Flamme ſich wirklich zuſpitzt, ſo heiß, daß ſie Kupfer
und Eiſen ſchmilzt.
Man nennt dieſe Spitze die Stichflamme,
und obwohl unſere Stubenöfen nicht ſo eingerichtet ſind, daß
ſie wirkliche Stichflammen erzeugen, wollen wir dieſen

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