Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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36294 Kienholz nur ca. 2640 Pfund ſchwer, und wenn auch jedes
Pfund 15 Lot Waſſer mehr zu verdampfen imſtande iſt als
Büchenholz, ſo beſitzt man doch in der ganzen Klafter nur
eine Heizkraft, die etwa 12400 Pfund eiskaltes Waſſer in
Dampf verwandeln kann.
Gleichwohl ſieht man, daß der Heizwert der Klafter Büchen-
holz bei weitem geringer iſt, als man ihn im Vergleich mit
Kienholz vermuten ſollte, wenn man den Preis beider Holz-
arten zum Maßſtab nimmt.
Vergleicht man die Heizkraft
beider Holzarten, und beſtimmt man nach ihnen den Preis,
ſo müßte der des Kienholzes mit dem des Büchenholzes faſt
gleich ſein;
wenn ein Haufen Kienholz 30 Thaler koſtet, ſo
dürfte man für einen Haufen Büchenholz nicht mehr als
30 {1/2} Thaler bezahlen.
Wir wiſſen aber, daß dem nicht ſo iſt,
daß Büchenholz um mehr als zweimal ſo teuer iſt als Kien-
holz, daß alſo das Büchenholz im Vergleich zum Kienholz
viel zu hoch bezahlt wird.
Wollte man indeſſen hieraus ſchließen, daß in dem
Gebrauch von teuerem Büchenholz eine Verſchwendung liegt,
ſo müſſen wir dem doch widerſprechen.
Würde nur der wiſſenſchaftlich ermittelte Heizwert eine
Rolle ſpielen, ſo würde dies freilich der Fall ſein;
allein in
der Praxis ſtellen ſich die Dinge durch weſentliche Einflüſſe
anders.
Vor allem muß man berückſichtigen, daß ſelbſt gut ge-
haltenes Holz nicht waſſerfrei iſt;
es iſt alſo in einer Klafter Holz
eine Portion Waſſer enthalten, die ſehr verſchieden iſt.
Weiches
Holz ſaugt ſich ſeiner Natur nach ſchneller mit Waſſer an als
hartes, wenn beide Sorten auf dem Holzplatz dem Regen aus-
geſetzt ſind.
Selbſt aber, wenn ſie mittelmäßig trocken ſind,
muß man eine mittlere Feuchtigkeit in beiden Sorten von dem
Brennſtoff in Abrechnung bringen.
Nun ergaben die Unter-
ſuchungen, daß Büchenholz circa 14 Prozent Waſſer,

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