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Wie aber fängt man es an, um die Entwickelung ſolcher
lebenden Weſen kennen zu lernen, die ihre Entwickelung in
einem vom Mutterleibe umſchloſſenen Ei vollbringen? Der
Wiſſensdurſt der Naturforſcher hilft ſich freilich durch Töten
ſchwangerer Muttertiere, und nicht wenige Hunde, Kaninchen
und Schweine müſſen in den Tod gehen, um dem Menſchen
die Lehre von der Entwickelung der Lebeweſen enträtſeln zu
helfen. Es mag dies grauſam ſein; allein da Millionen
von Tieren einmal das Schickſal haben, den Appetit des
menſchlichen Magens zu ſtillen, ſo dürften diejenigen Tiere
noch zu beneiden ſein, die nur ſterben, um den Appetit des
menſchlichen Geiſtes, den Wiſſensdrang zu befriedigen. — Es
reicht indeſſen ſelbſt die nicht kleine Zahl der Tiere, die in
ſolcher Weiſe unter den Händen der Naturforſcher ihr Leben
aushauchen, bei weitem nicht aus, um befriedigende Reſultate
verſprechen zu können, und man iſt bei der Erforſchung der
Entwickelung ſolcher Tiere, die lebendig zur Welt kommen, auf
die Vergleichung hingewieſen, welche ſich in den Erſcheinungen
derjenigen Tiere darbieten, deren Eier außerhalb des Mutter-
leibes ſich zu lebenden Weſen ausbilden.
lebenden Weſen kennen zu lernen, die ihre Entwickelung in
einem vom Mutterleibe umſchloſſenen Ei vollbringen? Der
Wiſſensdurſt der Naturforſcher hilft ſich freilich durch Töten
ſchwangerer Muttertiere, und nicht wenige Hunde, Kaninchen
und Schweine müſſen in den Tod gehen, um dem Menſchen
die Lehre von der Entwickelung der Lebeweſen enträtſeln zu
helfen. Es mag dies grauſam ſein; allein da Millionen
von Tieren einmal das Schickſal haben, den Appetit des
menſchlichen Magens zu ſtillen, ſo dürften diejenigen Tiere
noch zu beneiden ſein, die nur ſterben, um den Appetit des
menſchlichen Geiſtes, den Wiſſensdrang zu befriedigen. — Es
reicht indeſſen ſelbſt die nicht kleine Zahl der Tiere, die in
ſolcher Weiſe unter den Händen der Naturforſcher ihr Leben
aushauchen, bei weitem nicht aus, um befriedigende Reſultate
verſprechen zu können, und man iſt bei der Erforſchung der
Entwickelung ſolcher Tiere, die lebendig zur Welt kommen, auf
die Vergleichung hingewieſen, welche ſich in den Erſcheinungen
derjenigen Tiere darbieten, deren Eier außerhalb des Mutter-
leibes ſich zu lebenden Weſen ausbilden.
Nennt man ſolche Eier die gelegten und die andern, die
nicht aus dem Mutterleibe treten, die ungelegten, ſo kann man
von der Wiſſenſchaft ſagen: ſie beſchäftige ſich ſehr fleißig mit
gelegten Eiern, um ſich nicht ſo eifrig um die ungelegten Eier
kümmern zu müſſen.
nicht aus dem Mutterleibe treten, die ungelegten, ſo kann man
von der Wiſſenſchaft ſagen: ſie beſchäftige ſich ſehr fleißig mit
gelegten Eiern, um ſich nicht ſo eifrig um die ungelegten Eier
kümmern zu müſſen.
Durch Vergleichung der Beobachtungen bei ſolchen gelegten
und anderen im Muttertier ſich entwickelnden Eiern hat ſich die
Wiſſenſchaft von der Entwickelung der lebenden Weſen erſt recht
Bahn gebrochen, wie man denn überhaupt durch Vergleichung
der körperlichen Beſchaffenheit der Tiere und ihres Lebens mit
der körperlichen Beſchaffenheit des Menſchen und ſeiner Lebens-
Thätigkeit erſt in neuerer Zeit imſtande geweſen iſt,
und anderen im Muttertier ſich entwickelnden Eiern hat ſich die
Wiſſenſchaft von der Entwickelung der lebenden Weſen erſt recht
Bahn gebrochen, wie man denn überhaupt durch Vergleichung
der körperlichen Beſchaffenheit der Tiere und ihres Lebens mit
der körperlichen Beſchaffenheit des Menſchen und ſeiner Lebens-
Thätigkeit erſt in neuerer Zeit imſtande geweſen iſt,