Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

Table of handwritten notes

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            warme Waſſer erwärmt nun den in ihm ſtehenden kleinern
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            Kaſten, deſſen Raum nun einen gleichen Grad Wärme erhält,
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            und legt man dann auf den Boden dieſes kleinern Kaſtens ein
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            Stück Filz und auf dieſes eine Anzahl friſcher Eier, ſo braucht
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            man nur einundzwanzig Tage zu warten, und aus den Eiern
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            ſind — wenn ſie eben gut ſind — eben ſo viele Hühnchen ge-
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            worden.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4636" xml:space="preserve">Aber wie wird das?</s>
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            <s xml:id="echoid-s4638" xml:space="preserve">Nun das werden wir nach einiger Vorbereitung ſchon
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            näher betrachten.</s>
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            <emph style="bf">IV. Was ſteckt eigentlich im Ei?</emph>
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            <s xml:id="echoid-s4640" xml:space="preserve">Wenn die Erfahrung nicht den unumſtößlichen Beweis
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            lieferte, daß ſich aus einem Ding, wie ein Hühner-Ei iſt, ein
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            Hühnchen entwickelt, es würde der Verſtand der verſtändigſten
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            Menſchen nicht die leiſeſte Ahnung davon haben.</s>
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            <s xml:id="echoid-s4642" xml:space="preserve">Es hat eine Zeit gegeben, wo man ſich einbildete, daß in
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            einem Ei irgendwo an einer Stelle ein kleines, ſehr kleines,
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            unſeren Augen unſichtbares Hühnchen ſchlummere, welches eben
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            nur unter dem Einfluß von Wärme und Zeit zu wachſen und
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            aufzuwachen brauche, um ſichtbar zu leben. </s>
            <s xml:id="echoid-s4643" xml:space="preserve">In jener Zeit
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            machte man ſich auch von den Pflanzen eine ähnliche Vor-
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            ſtellung. </s>
            <s xml:id="echoid-s4644" xml:space="preserve">In einem Apfelkern, ſo ſagte man, ſtecke ein unſicht-
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            barer, unendlich kleiner Apfelbaum, der eingepflanzt zu einem
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            ſichtbaren, großen Baume heranwächſt; </s>
            <s xml:id="echoid-s4645" xml:space="preserve">und man glaubte in
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            ſolcher Weiſe das Rätſel des Wachstums erklärt. </s>
            <s xml:id="echoid-s4646" xml:space="preserve">Ja, man
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            ging noch weiter. </s>
            <s xml:id="echoid-s4647" xml:space="preserve">Wenn in dem Apfelkern der künftige ganze
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            Baum ſtecke, ſo müſſen auch die künftigen Äpfel ſchon in ihm
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            vorhanden ſein, und da in jedem dieſer Äpfel wieder Äpfel-
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            kerne ſind, die ebenfalls ganze Bäume in ſich tragen, ſo ſei
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            eigentlich in jedem Apfelkernchen eine unendliche Reihe </s>
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