Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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Wir wollen daher ganz ohne zu philoſophieren auf die
Sache eingehen, denn aufrichtig geſtanden, in der Naturwiſſen-
ſchaft fängt die Philoſophie dort an, wo das Wiſſen aufhört,
und das iſt meiſthin gerade an der Grenze, wo die Unwiſſen-
heit beginnt.
Sehen wir uns lieber ein Ei an, wie es auswendig und
77[Figure 77]Fig. 4.
Längsſchnitt durch ein Hühnerei.
e1 = ſchleimiges, e2 = wäſſeriges Eiweiß; l = Luft-
kammer; h = Hagelſchnüre; n = Nahrungsdotter;
b = Bildungsdotter; k = Keimfleck mit dem Zellkern.
k h l b e1 n e2
inwendig beſchaffen
iſt;
wir werden
hieraus ſo manches
Eigentümliche
lernen.
Ein Ei iſt be-
kanntlich länglich
gebaut, und hat ein
breiteres und ein
ſpitzeres Ende
(Fig.
4). Gar viele
werden ſchon die
Probe gemacht ha-
ben, daß, wenn
man die Zunge an
das ſpitze Ende
legt, man eine ge-
wiſſe Kälte des Eies ſpürt, während das breite Ende ſich mit
der Zunge verhältnismäßig warm anfühlt.
Wenn man hier-
aus ſchließen wollte, daß das Ei am ſpitzen Ende kälter ſei,
als am breiten, ſo würde man irren.
Der Grund hiervon
iſt vielmehr folgender.
Am ſpitzen Ende liegt das Eiweiß e
dicht hinter der Schale.
Legt man nun die Zunge daran,
ſo giebt die Zunge Wärme ab an die Eiſchale, und die
Eiſchale giebt die Wärme an das Eiweiß.
Da hierdurch die
Zunge viel Wärme verliert, ſo entſteht in uns das Gefühl,
als ob die ſpitze Seite des Eies kalt wäre.
— Am breiten

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