Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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37179 wiſſen wir ja, daß ein Nordpol den nördlichen Magnetismus
abſtößt und den ſüdlichen anzieht.
Es wird alſo die natürliche
Folge der Berührung ſein, daß der Nordpol des Magneten
die zwei verbundenen magnetiſchen Stoffe des Atoms, das er
berührt, von einander trennt.
Der ſüdliche Magnetismus des
Atoms wird vom Magneten angezogen, der nördliche wird
abgeſtoßen.
Hierdurch wird das Atom zwei Pole erhalten;
der dem Magneten nahe liegende wird ein Südpol, während
der vom Magneten entfernte ein Nordpol wird.
Der Magnet
hat alſo das Atom in einen kleinen Magneten verwandelt.
Nun darf man nicht vergeſſen, daß an dieſem erſten Atom
ein zweites liegt.
Die Stelle des erſten Atoms, welche das
zweite berührt, iſt, wie wir bereits wiſſen, ein Nordpol;
die
Folge wird ſein, daß dieſer Nordpol im zweiten Atom den
ſüdlichen Magnetismus an ſich heranzieht und den nördlichen
abſtößt.
Hierdurch wird auch das zweite Atom ein kleiner
Magnet.
Das zweite Atom wirkt nun in gleicher Weiſe auf
das dritte, und dieſes auf ſeinen Nachbar, und dies geht ſo
fort, bis die Reihe an das letzte Atom kommt, in welchem
ebenfalls das eine Ende, das ſeinen Nachbar hat, ein Südpol
wird, während das letzte Ende der Nadel ein Nordpol bleibt.
Der Magnet zieht alſo nicht das Eiſen, ſondern nur den
Magnetismus an, der in jedem Eiſen-Atom vorhanden iſt.
Der Pol eines Magneten beſitzt den getrennten Magnetismus
an ſeiner Fläche.
Dieſer getrennte Magnetismus hat das Be-
ſtreben, ſich mit dem andern zu vereinigen und zieht deshalb
aus einem Atom Eiſen, das es berührt, den entgegengeſetzten
Magnetismus an, während er den gleichen abſtößt.
Er macht
alſo aus dem Eiſen, das er berührt, einen neuen Magneten.
Daher vermag man mit einer Nähnadel, die an einem
Magneten hängt, eine zweite Nähnadel aufzuheben;
denn die
Nähnadel ſelber iſt ein Magnet geworden und verwandelt die
zweite Nähnadel wieder in einen ſolchen.

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