Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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Ein guter Torf darf vor allem, wenn er trocken iſt, nicht
leicht ſein.
Ein Stück Torf guter Sorte muß 1 Pfund und
18 bis 24 Lot wiegen.
Ein guter Torf muß hart ſein, und
wenn er trocken iſt, muß jedes Stück eingefallene Backen haben,
ſo daß die Kanten und Ecken hervorragen, und die Flächen,
namentlich die breiten Flächen recht gehörig eingedörrt er-
ſcheinen.
Sind die Stücke dadurch ein wenig krumm geworden,
ſo thut das der Zierlichkeit zwar Abbruch, aber es iſt ein
gutes Zeichen für die Trockenheit und den Brennwert.
Ein guter Torf darf auch nicht beim Bruch verraten, daß
er aus Pflanzen beſteht.
Wo ſich die Wurzeln und Faſern
leicht herausfinden laſſen, da verrät er, daß er nicht tief genug
in der Erde gelegen und nicht lange genug daſelbſt gelagert
hat.
— Zwar zeigt auch der gute Torf Spuren und Reſte
von Pflanzen;
allein in der Hauptmaſſe müſſen die Pflanzen-
reſte nicht mehr erkennbar ſein;
dieſe muß ſchwarz, dürr, wie
erdige Kohle ausſehen.
Ein jedes Stück Torf hat bekanntlich zwei breite, zwei
ſchmale und zwei hohe Flächen;
ein guter Torf zeigt nun
folgende Eigenſchaften in Bezug auf dieſe Flächen.
Legt man
ihn auf die breite Fläche und verſucht ihn mit einem Handbeil
zu ſpalten, ſo muß er Widerſtand leiſten und eher in Stücke
zerbrechen, ehe er dem Beil den Durchgang geſtattet.
Stellt
man ihn auf die lange Fläche und verſucht die Kunſt des
Handbeils an ihm, ſo muß er, wenn der Schlag gut gezielt
iſt, nachgeben und ſich ſchichtartig ſpalten laſſen, zeigt er aber
gar auf der hohen Fläche ſchichtartige Riſſe, als ob er ſich
von ſelber ſpalten wollte, ſo iſt dies ein vortreffliches Zeichen.
Damit man dieſe Merkzeichen nicht mißverſtehe, wollen wir
ſie durch die Darlegung der Gründe deutlicher zu machen
ſuchen, worauf ſie beruhen.
Ein jedes Stück Torf iſt nämlich,
wie wir bereits wiſſen, der Überreſt eines Pflanzenlebens, das
einſt den Moorgrund bedeckte.
Aber nicht von einem und

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