Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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37721 hinauszurufen imſtande wäre, wenn es nicht die nötige Portion
Phosphor im Gehirn hätte.
Wenn wir des Abends weichgeſottene Eier zum Thee
genießen, ſo mag uns der Kalk in den Eiern ein ganz unnötiger
Luxusartikel erſcheinen:
wenn wir aber bedenken, daß unſere
Knochen ohne Kalk gar nicht exiſtieren würden, da ſie eben
aus phosphorſaurem Kalk beſtehen, ſo müſſen wir ſchon dem
Ei geſtatten, ſeine Portion Kalk für die Knochen des Hühnchens
zu beſitzen, das eigentlich aus dem Ei hervorgehen ſollte.
Wir könnten ohne Kochſalz nicht leben, und am zuver-
läſſigſten würden wir weder Haare noch Nägel ohne dieſes
Salz haben;
wir müſſen es alſo auch dem Ei ſchon erlauben,
Kochſalz zu enthalten, da das junge Hühnchen, zumal wenn
es erſt in der Eierſchale entſteht, nicht wie wir zum Salz-
mäßchen greifen kann.
Und wie mit dieſen Dingen, die uns ſehr nebenſächlich
am Ei erſcheinen, iſt es mit allen übrigen der Fall.
Sie
ſind fürs Hühnchen durchaus nicht nebenſächlich, ſondern
wichtige Hauptſachen.
Denn mit einem Wort: das Ei iſt das
Baumaterial für ein Hühnchen, und ein ſehr genau gemeſſenes,
höchſt pünktlich zugeteiltes Material, das alles enthält, was
das Hühnchen zum Bau ſeines Leibes braucht, und das ſo
eingerichtet iſt, daß, wie geſagt, die Rechnung ſtimmt, ganz
genau ſtimmt! und das hat zu allen Zeiten ſein Gutes, was
jedermann eingeſtehen wird.
VII. Wie ein Ei zur Welt kommt.
Da, wie wir geſehen haben, die Rechnung ſtimmt und im
Ei richtig alles Baumaterial vorhanden iſt, das zu einem
Hühnchen gebraucht wird, ſo könnten wir gleich darauf los-
gehen und das Hühnchen anfangen.

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