Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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">Hat man das gethan, ſo läßt man das Brüt-
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geſchäft beginnen und nimmt nach 6 Stunden ein Ei heraus,
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bricht es auf und ſieht, was es in dieſer Zeit gelernt hat.
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">Nach neuen 6 Stunden wiederholt man dies mit einem zweiten
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Ei, das alſo ſchon 12 Stunden in der Bildungsanſtalt zuge-
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bracht hat und merkt ſich die Fortſchritte, die es da gemacht. </
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Sechs Stunden ſpäter beſieht man ſich ein drittes und nach
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vollen vierundzwanzig Stunden ein viertes Ei. </
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">So verfährt
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man denn in den erſten drei Tagen, ſo daß man in dieſen an
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zwölf Eier aufgebrochen und deren Umwandlung geſehen hat. </
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Und da in dieſen drei Tagen ſo ziemlich die Hauptſachen ſich
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klar machen, ſo genügt es, die Fortſchritte der Entwickelung
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fortan von Tag zu Tag zu beobachten und täglich nur ein Ei
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aufzubrechen, bis endlich am einundzwanzigſten Tage das
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Hühnchen im letzten Ei das Geſchäft des Aufbrechens der
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Schale ſelber übernimmt und ins Leben hinauswandert, ganz
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als ob es unter der Bruſt des Mutterhuhnes gelegen und nicht
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fabrikationsmäßig in einer lebloſen Maſchine ſeine Ausbildung
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genoſſen hätte.</
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">Ähnlich wollen wir es auch machen, obgleich wir nicht
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gedenken, die Geduld der Leſer ſo auf die Probe zu ſtellen
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und ihnen vierzigmal das werdende Hühnchen vorzuführen.
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">Die Hälfte ſolcher Vorführungen wäre auch ſchon zu viel, da
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wir wiſſen, daß wir jedesmal, wenn wir die Ehre haben
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werden, das ſehr jugendliche Hühnchen unſern geehrten Leſern
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/>
vorzuſtellen, eine ganze Maſſe von Erläuterungen werden auf-
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führen müſſen, bevor der Leſer wird ſagen können, er freu
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ſich, deſſen nähere Bekanntſchaft gemacht zu haben. </
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">Aber ſehr
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geduldig müſſen wir dennoch zu Werke gehen, denn wir ver-
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ſichern, daß, wenn wir mit unſerem Gaſt ſo zu ſagen mit der
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Thür ins Haus fallen, und etwa das, was das Hühnchen am
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zweiten Tage der Brütung iſt, ohne Vorbereitung vor die
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Augen unſerer Leſer bringen wollten, dieſe im vollſten </
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