Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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387119 der Kachelofen derart, daß er auch heiß bleibt, wenn der Koks
ausgegangen iſt, und ſomit hat man freilich eine dauernde
Ofenwärme.
So richtig dies aber auch iſt, ſo ſehr iſt man doch in der
Praxis davon abgekommen.
Unſere Öfen nämlich werden mit
ihren breiten Brennräumen viel zu dickwandig, wenn der
Töpfer ſein Kokshäuschen noch hineinſetzt;
es dauert demnach
äußerſt lange, ehe dieſer kleine Ofen im großen Ofen ſeine
Hitze durch die verdickten Ofenwände hindurchdringen läßt.
Dabei iſt der außerordentlich ſtarke Zug, der erforderlich iſt,
um den Koks in Brand zu halten, eine Urſache, daß durch
alle Ritzen der Thüren und Fenſter kalte Luft zuſtrömt.
Die
Hitze im Ofen iſt alſo groß, aber die Stube bekommt lange
Zeit nichts davon ab, und ehe die Wärme ſich durch die dicken
Lehm- und Thonwände des Ofens durcharbeitet, um der Stube
zu gute zu kommen, iſt der halbe Tag in empfindlicher Kälte
vergangen.
Es ſind demnach, wie geſagt, nur Einzelumſtände, welche
die Koksheizung in der Wirtſchaft begünſtigen, obgleich er
wiſſenſchaftlich allen Reſpekt vor ſeiner Heizkraft beanſpruchen
darf.
XXVI. Die Steinkohle.
Wenn die Bedenken gegen die praktiſche Verwertung des
Koks ſo zahlreich ſind, daß man ihn jetzt nur ſeltener in An-
wendung ſieht und ſeine Benutzung als Heizmaterial in der
letzten Zeit eher ab- als zunimmt, ſo hat man dafür gelernt,
die Steinkohle ſelbſt in die Wirtſchaft einzuführen, und man
überzeugt ſich leicht, daß der Verbrauch von Steinkohlen für
den häuslichen Bedarf mit jedem Jahre an Umfang wächſt.

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