Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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38832 wie der Name ſagt, nur der Ernährung des Keimes dient,
alſo eine Speiſekammer iſt, die dem werdenden Hühnchen mit
auf den erſten, noch unfreien Lebensweg mitgegeben worden
iſt.
Aus dem als Keimſcheibe bezeichneten Teil des Bildungs-
dotters hingegen wird durch Zellteilung das Hühnchen ſelbſt.
Unterſucht man dieſe Keimſcheibe genauer, nachdem ſchon
einige Zellteilungen ſtattgefunden haben, ſo findet man, daß
ſie aus zwei übereinander liegenden Häutchen beſteht, die man
Keimblätter nennt.
Mit Vorſicht laſſen ſich die Blätter unter
das Mikroſkop bringen;
thut man dies, ſo zeigen ſich feine,
ſehr kleine Zellen, in deren Mitte man Zellkerne erkennen kann.
Das iſt vorerſt Alles, womit das Ei ausgeſtattet iſt, wenn
es in die Ausbildungsanſtalt, in die Brütmaſchine gebracht
wird;
und man wird geſtehen, daß dies ſehr wenig iſt, um
Aufſchluß über einen Vorgang zu geben, wie der, den wir
noch an dem Ei erleben werden.
Gleichwohl iſt hierin eine
Andeutung gegeben, um ſich mindeſtens eine Vorſtellung über
den wunderbaren weiteren Verlauf einigermaßen bilden zu
können.
Wir werden nämlich in der ganzen weiteren Darſtellung
wahrnehmen, daß es wirklich nur die Blättchen der Keimſcheibe
ſind, welche zum lebenden Geſchöpfe werden.
Sie, die Keim-
blätter, werden ſich verändern, ſie werden anſchwellen, ſie
werden wachſen, ſie werden ſich falten, ſich umſchlagen und
verſchiedenartig legen und dabei Organe in ſich und an ſich
und zwar immer durch weitere durch Teilung vor ſich gehende
Vermehrung der Zellen entwickeln, ſo lange, bis wirklich ein
ganzes lebendiges Hühnchen vor uns erſcheinen wird.
Im
vollen Sinne des Wortes werden wir dann eingeſtehen müſſen:
ein Hühnchen iſt eine vollends entwickelte Keimſcheibe eines
Hühner-Eies.
Wir müſſen alſo von der Keimſcheibe ſagen,
daß ſie die unbegreifliche Fähigkeit habe, ſich zu verändern und
dadurch zum lebenden Weſen zu werden.
Allein um dieſe

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