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XXXIV. Die Verſchiedenheit der elektriſchen und
magnetiſchen Erſcheinungen.
magnetiſchen Erſcheinungen.
Ein Jeder, der die Beobachtung macht, wie ein Körper,
auf welchem poſitive Elektrizität haftet, einen andern mit gleicher
Elektrizität abſtößt, wie ferner auch die negative Elektrizität
die negative in gleicher Weiſe abſtößt, wie dagegen ſich poſitive
und negative Elektrizität gegenſeitig anziehen; — ein Jeder,
der dies beobachtet, der wird die Ähnlichkeit, die zwiſchen
dieſem Zuſtand und dem des Magnetismus obwaltet, auffallend
finden.
auf welchem poſitive Elektrizität haftet, einen andern mit gleicher
Elektrizität abſtößt, wie ferner auch die negative Elektrizität
die negative in gleicher Weiſe abſtößt, wie dagegen ſich poſitive
und negative Elektrizität gegenſeitig anziehen; — ein Jeder,
der dies beobachtet, der wird die Ähnlichkeit, die zwiſchen
dieſem Zuſtand und dem des Magnetismus obwaltet, auffallend
finden.
Beide ſind zwiefacher Natur;
im Magnetismus nennen
wir ſie Nord- und Süd-Magnetismus, in der Elektrizität be-
zeichnen wir ſie durch poſitive und negative Elektrizität. Am
Magneten ſtößt der Nordpol den Nordpol ab, wie der Südpol
den Südpol, während der Nordpol des einen Magneten und
der Südpol des andern Magneten ſich gegenſeitig anziehen;
in der Elektrizität iſt es ebenſo. Gleichnamige Elektrizitäten
ſtoßen ſich ab, ungleichnamige ziehen ſich an. Es liegt hier-
nach ſehr nahe, beide Kräfte der Natur als eine einzige zu be-
trachten, die nur durch eigene Umſtände anders erſcheinen,
ohne im Weſen anders zu ſein.
wir ſie Nord- und Süd-Magnetismus, in der Elektrizität be-
zeichnen wir ſie durch poſitive und negative Elektrizität. Am
Magneten ſtößt der Nordpol den Nordpol ab, wie der Südpol
den Südpol, während der Nordpol des einen Magneten und
der Südpol des andern Magneten ſich gegenſeitig anziehen;
in der Elektrizität iſt es ebenſo. Gleichnamige Elektrizitäten
ſtoßen ſich ab, ungleichnamige ziehen ſich an. Es liegt hier-
nach ſehr nahe, beide Kräfte der Natur als eine einzige zu be-
trachten, die nur durch eigene Umſtände anders erſcheinen,
ohne im Weſen anders zu ſein.
Gleichwohl jedoch ergiebt eine nähere Betrachtung einen
ungeheueren Unterſchied.
ungeheueren Unterſchied.
Wenn man mit einem Magneten einen zweiten Stahlſtab
magnetiſch macht, ſo geht vom erſten Magneten hierbei nichts
verloren. Er bleibt magnetiſch wie er geweſen. Er hat von
ſeinem Magnetismus nichts abgegeben. Der neue Magnet hat
nicht einen Teil vom alten in ſich aufgenommen. Der Magnetis-
mus haftet feſt in dem Magnet und entfernt ſich nicht daraus
und vermindert ſich nicht, ſelbſt wenn man unendliche Maſſen
von Eiſen damit magnetiſch macht.
magnetiſch macht, ſo geht vom erſten Magneten hierbei nichts
verloren. Er bleibt magnetiſch wie er geweſen. Er hat von
ſeinem Magnetismus nichts abgegeben. Der neue Magnet hat
nicht einen Teil vom alten in ſich aufgenommen. Der Magnetis-
mus haftet feſt in dem Magnet und entfernt ſich nicht daraus
und vermindert ſich nicht, ſelbſt wenn man unendliche Maſſen
von Eiſen damit magnetiſch macht.
A.
Bernſtein, Naturw.
Volksbücher III.