Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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Freilich iſt das, was wir nach etwa ſechs Stunden Brü-
tung ſehen können, nicht ſehr auffallend;
aber es iſt doch immer
der Anfang gemacht, und bekanntlich iſt aller Anfang ſchwer.
Das Erſte, was man ſieht, iſt, daß die Keimſcheibe ge-
wachſen iſt.
Früher hat ſie nur wie ein Deckel auf dem
Grübchen aufgeſeſſen, das zum Kanal der Dotterhöhle führt,
jetzt hat ſie ſich’s bequemer gemacht;
ſie hat um ſich gegriffen
und ruht mit einem breiteren Rande auf dem Dotter.
Unter-
ſucht man indeſſen genauer, welcher Teil der Keimſcheibe ſo
zugenommen hat, ſo findet man, daß dies nur vom oberen
Blatte, dem äußeren Keimblatt, der Scheibe geſchehen iſt,
während das untere Blatt, das innere Keimblatt, an einer
anderen Art von Veränderung teilgenommen hat, die bedeutſam
genug iſt.
Meiſt ſieht man nach ſechsſtündiger Brützeit, daß ſowohl
das obere wie das untere Blatt ſehr deutlich aus Zellen ge-
bildet ſind, das heißt alſo:
Bläschen von einer feinen Haut
gebildet, welche im Innern eine Flüſſigkeit und in der Mitte
einen kleinen Kern in ſich haben.
So geringfügig dies dem Unkundigen erſcheinen mag, ſo
wichtig iſt dieſe Erſcheinung in den Augen jedes Kenners,
der dem Weſen und den Erſcheinungen des Lebens nachſpürt.
Wir haben ja geſehen, daß die Zelle ein weſentliches
Merkzeichen, das Grundorgan des Pflanzen- und Tierlebens
iſt, während alles, was dem Geſteinreich angehört, alſo nicht
Pflanze oder Tier iſt, immer nur in Kryſtall-Form auftritt.
Es iſt eine ebenſo wichtige wie intereſſante Entdeckung, daß
alle Produkte der Geſtein-, Erd- und Metallarten, mit einem
Wort, daß alle Dinge, die nicht von Pflanzen oder Tieren
abſtammen, in ihrer Form ſchon weſentlich verſchieden ſind
von Pflanzen- oder Tierſtoffen.
Jene Dinge, die man die
lebloſen nennt, nehmen immer, ſobald ſie ſich zu feſten Körpern
geſtalten, die Kryſtall-Form an.
Anders jedoch iſt es mit

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