Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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Die Braunkohle beſteht aus Pflanzen-Überreſten einer vor-
weltlichen Zeit.
Sie iſt jünger als die Steinkohle, und ver-
rät durch ihr zuweilen ſtellenweis holzartiges Gefüge bei
weitem mehr als dieſe mit bloßem Auge den Charakter ihres
Urſprunges.
Sie enthält aber weniger Kohlenſtoff und durch-
ſchnittlich bei weitem mehr erdige Teile metalliſcher Natur,
welche als Aſche zurückbleiben.
Die chemiſche Unterſuchung er-
gab bei einigen Sorten, daß der vierte Teil des Gewichts
Aſche iſt, während bei anderen wiederum ein ſehr günſtiges
Verhältnis ſtattfindet.
Die Braunkohle kommt in größeren und kleineren Stücken
in den Handel und iſt in dieſer Form leicht verbrennlich.
Sie
hat meiſt harzige Beſtandteile in ſich, die es verurſachen, daß
ſie langflammiger brennt als die Steinkohle und der Torf.
Was indeſſen den Gebrauch der rohen, einheimiſchen Braun-
kohle ſehr behindert, ſind folgende Umſtände.
Vor allem iſt ihr Gefüge loſe, und deshalb entweichen
aus dem noch nicht brennenden Teil Gaſe, die, wenn ſie ins
Zimmer dringen, einen höchſt unangenehmen Geruch verbreiten.
Sie bedarf deshalb, wenn ſie erträglich werden ſoll, eines
ſtarken Luftzuges, um das Rückſtrömen der Gaſe ins Zimmer
zu verhindern.
Dieſer Zug iſt nun nicht ſchwierig herzu-
ſtellen, weit ſchwieriger indeſſen gelingt es, ihn gut zu unter-
halten.
Es treffen bei dieſem Brennmaterial eine ganze Reihe
von Thatſachen zuſammen, welche die Regulierung des Zuges
hindern.
Erſtens iſt die reiche Aſche ſehr ſtörend für den Zug. An
ſich iſt ein ſtark aſchendes Brennmaterial unangenehm;
wo
aber die Aſche wie die der Braunkohle nicht gar leicht iſt,
und alſo nicht mit dem Zuge davongeführt wird, fällt ſie auf
die Roſte nieder und verſtopft den Zug.
Dazu kommt zweitens,
daß die Braunkohle viel Waſſer enthält.
Die Rauenſche ent-
hält, wenn ſie noch grubenfeucht iſt, an fünfzig Prozent;

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