Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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Man nimmt eine gewöhnliche, dünne, viereckige Glasſcheibe
und
klebt auf beide Seiten ein Blatt Stanniol, ſo daß ein etwa
fingerbreiter
Rand der Glastafel frei bleibt.
Hält man nun
die
Glastafel mit dem einen Stanniolblatt an die Sammelkugel
der
Elektriſiermaſchine, ſo wird ſie zwar elektriſch, aber eben
nicht
beſonders ſtark;
ganz anders aber iſt es, wenn man dabei
zugleich
das Stanniolblatt der andern Seite mit dem Finger
berührt
.
Thut man dies, ſo häuft ſich auf beiden Seiten der
Glastafel
und zwar auf dem Stanniol eine große Maſſe
von
Elektrizität an.
Das Wunderbare und Eigentümliche
dieſer
Anhäufung iſt folgendes.
Wir wiſſen, daß man die
Sammelkugel
der Elektriſiermaſchine nur mit der Hand zu be-
rühren
braucht, um ihr alle Elektrizität zu benehmen.
Die
Elektrizität
fließt in ſolchem Falle durch den Körper des
Menſchen
in den Erdboden hinein.
Anders aber iſt es mit
der
gehäuften Elektrizität auf dem Stanniolblatt der Glastafel.
Man kann jede einzelne Seite des Stanniols mit der Hand be-
rühren
, ja man kann einen Draht, der zum Erdboden führt, damit
verbinden
, ohne daß die Elektrizität vom Stanniolblatt weicht,
ſie
iſt wie gefeſſelt auf dem Blatte und man ſagt auch wiſſen-
ſchaftlich
, daß dieſe Elektrizität gebunden iſt.
Trotzdem aber
daß
ſie gebunden iſt und ſich nicht rücken und rühren will,
braucht
man nur gleichzeitig einen Finger an das Stanniol-
blatt
der andern Seite zu legen, um ſofort einen glänzenden
Funken
zu ſehen, einen heftigen Knall zu hören und einen
tüchtigen
Schmerz in den Fingern zu empfinden.

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