Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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40549 Zeit fertig zu werden und zwar zur Zeit, wo das ganze
Hühnchen fertig iſt, nicht früher und nicht ſpäter.
Wie aber ſieht es nach dem erſten Tage mit den Seiten
und dem Bauch des Hühnchens aus?
Um über dieſe Frage den Leſer vollkommen klar zu machen,
müſſen wir einen beſonderen Umſtand hier hauptſächlich her-
vorheben, der ſich eigentlich ſchon von ſelbſt verſtehen ſollte.
Das, was wir den Rücken des Hühnchens genannt haben
und ebenſo die blaſenartige Buchtung, die wir als Anlage
des Kopſes erkennen, iſt — das bitten wir unſere Leſer ſich
zu merken — nur eine Erhöhung und Faltung in der Mitte
des äußeren Keimblattes.
Dieſer Rücken ſowohl wie der ſo-
genannte Kopfteil iſt ganz und gar in der Runde verwachſen
mit der den Dotter umſchließenden Keimſcheibe, ſo daß man
dieſe Körperteile garnicht vom Dotter abheben kann, ohne die
Keimſcheibe mit abzuziehen.
Thut man dies aber, oder ſchneidet man Kopf und Rücken
von der Keimſcheibe aus und kehrt das Ding, das einen
Körperteil eines Geſchöpfes vorſtellen ſoll, um, ſo findet man,
daß weder ein Bauch, noch eine Bruſt, noch ein ſogenanntes
Geſicht vorhanden iſt.
Es iſt nichts da als eine Höhlung,
welche auf dem Dotter geruht hat, und es zeigt ſich auf dieſem
Dotter auch nicht die geringſte Spur, wie und wo hier ein
Bauch, eine Bruſt und der Vorderteil des Kopfes entſtehen ſoll.
Und in der That wird es auch nicht ſo entſtehen, wie man
ſich das denken ſollte;
vielmehr müſſen wir jetzt auf die wunder-
volle Erſcheinung aufmerkſam machen, die ſich erſt ſpäter zeigen
wird, die aber zum Verſtändnis deſſen, was am zweiten Tage
geſchieht, durchaus notwendig iſt.
Die Rückſeite des Hühnchens iſt eben im Bilden begriffen
und ſie bildet ſich aus einem Teil der Keimſcheibe, und zwar
aus deren Mitte.
Die Vorderſeite dieſes Geſchöpfes, das, was
man Bauch, Bruſt u.
ſ. w. nennt, wird noch lange Zeit offen
A. Bernſtein, Naturw. Volksbücher IX.

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