Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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Nach dieſer Vorbereitung wird es uns leichter werden,
die Vorgänge des zweiten Tages deutlicher zu machen.
XV. Wie Einem Hören, Sehen und Denken
vergehen kann.
Iſt es ſchon keine Kleinigkeit, dem Treiben des Hühnchens
während der erſten vierundzwanzig Stunden der Brütung
nachzuſpüren, ſo hat man wahrhaftig alle Hände voll zu thun,
wenn man deſſen Erlebniſſe am zweiten Tage aufzählen ſoll.
Wir könnten uns zwar das Ding recht leicht machen und
glattweg unſeren Leſern verſichern, daß dieſer zweite Tag aus
dem Leben des Hühnchens, wie man ſo zu ſagen pflegt, der
ſchönſte Tag ſeines Lebens ſei, denn es wird an dieſem Tage
ein Weſen von Kopf und Herz.
Aber wir haben viel, viel
dem hinzuzufügen, zumal da der Kopf an dieſem Tage eher
wie vier verſchiedene Köpfe ausſieht als wie ein einziger, und
was das Herz betrifft, ſicherlich kein Menſch auf der weiten
Erde behaupten wird, das Hühnchen habe an dieſem Tage das
Herz auf dem rechten Flecke.
Es geht hierbei aber noch viel anderes drum und dran
vor, daß wir gut thun, die Hauptſachen der Reihe nach auf-
zuführen.
Schon am erſten Tage begann ſich das hohle Rohr im
Rücken zu bilden, welches das Rückenmark wird;
am zweiten
Tage ſetzt ſich dieſe Bildung fort, ſo daß es ſich vom Hals
abwärts mehr und mehr ſchließt.
Zugleich vermehren ſich
von beiden Seiten dieſes Rohres die Urſegmente, die alſo ein
Gliedertierſtadium andeuten.
Ferner umſpannt die unausgeſetzt wachſende Keimſcheibe
immer mehr und mehr den Dotter, ſo daß ſie bald den

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