Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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">Die Folge davon iſt, daß ſich die Wolken gegenſeitig an-
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ziehen; </
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">und je näher ſie ſich kommen, deſto mehr häuft ſich
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die Elektrizität an den nächſten Stellen an. </
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">Die Luftſchicht,
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die ſie trennt, wird daher immer dünner, bis die Elektrizitäten
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ſich in überſpringenden Funken vereinigen und der leuchtende
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Blitz und das Rollen des Donners entſteht. </
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">In dieſem Falle
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ſchlägt der Blitz nicht in die Erde ein, ſondern die Entladung
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findet zwiſchen zwei Wolken ſtatt, die durch die Anziehung ſich
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verdichten und nun als Regen auf die Erde niederſtrömen. </
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">—
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Während des niederſtrömenden Regens bildet dieſer eine vor-
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treffliche Leitung zur Erde, und wenn noch getrennte Elektrizität
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in der Luft vorhanden iſt, ſo gleicht ſich dieſe oft durch lang-
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/>
ſame Ableitung in die Erde aus. </
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echoid-s5572
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">Oft aber iſt dieſe Leitung nicht
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genügend vorhanden und es entſteht ein Zuſtand, der mit dem
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unſeres Verſuches an der Glastafel die größte Ähnlichkeit hat.</
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">Nehmen wir an, daß ſich über einem Gebäude eine Wolke
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befindet, die mit poſitiver Elektrizität geladen iſt, ſo wird ſie
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die poſitive Elektrizität im Gebäude abſtoßen und dieſe ſließt
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in die Erde ab; </
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">dagegen wird ſie aus dem Erdboden die
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negative Elektrizität an ſich ziehen, und an der Spitze dieſes
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/>
Gebäudes wird dieſe ſich anhäufen. </
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echoid-s5576
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">Die Folge davon iſt, daß
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dieſe Häufung immer ſtärker wird und ſich endlich durch einen
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Blitzſchlag ausgleicht, der in das Gebäude hineinſchlägt.
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">Freilich könnte man fragen, weshalb gleicht ſich dieſer Zuſtand
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nicht aus durch einen Blitzſchlag, der von dem Gebäude in die
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Wolken hineinſchlägt? </
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">Die Antwort darauf iſt, daß der Schlag
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ſtets nach der Seite erfolgt, wo die ſtärkſte Ableitung vorhanden
<
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/>
iſt, und da das Gebäude auf der Erde ſteht, die Wolke aber
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lb
/>
nur von Luft umgeben iſt, ſo iſt es klar, daß der Blitz den
<
lb
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Weg nach der vortrefflich leitenden Erde ſucht.</
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">Druck von G. Bernſtein in Berlin.</
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