Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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">Bedenkt man nun, daß dies in der verſchloſſenen Ei-
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Schale geſchieht, wo weder eine Anregung zum Sehen, noch
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zum Hören, noch zum Denken da iſt — daß alſo nichts geſchieht
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lb
/>
für den jetzigen Zuſtand des Hühnchens, ſondern für ſeine ihm
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lb
/>
völlig unbekannte Zukunft auf Erden, wo ihm Gedanken nötig
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lb
/>
ſein werden, wo es ſein eigenes Kikriki und ſonſt noch Vieles
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lb
/>
wird zu hören bekommen, und wo es auch was zu ſehen giebt,
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lb
/>
weil die zwanzig Millionen Meilen weit entfernte Sonne ſo
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lb
/>
gut iſt, Lichtſtrahlen herabzuſenden, — bedenkt man dies und
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lb
/>
noch eine ganze Reihe anderer Dinge, die drum und dran
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lb
/>
hängen, ſo muß man geſtehen, daß bei Betrachtung dieſer ſich
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lb
/>
bildenden Gedanken-Werkſtätte, dieſes Auges und dieſes Ohrs
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lb
/>
in einer verſchloſſenen Ei-Schale — dem klügſten Menſchen ſo
<
lb
/>
zu ſagen Hören und Sehen und Denken vergehen kann!</
s
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Kopf, wenn ihm das Herz fehlt?</
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">So vielleicht ruft eine gefühlvolle Leſerin aus, die es
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weniger intereſſiert, wie ſich der Kopf des Hühnchens zu bilden
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anfängt, und ſich größeren Genuß verſpricht, wenn ſie vom
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Werden des Herzens hört.</
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am zweiten Tage ſeines Daſeins auch beherzt wird; </
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">aber ſagen
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müſſen wir ſogleich, daß das Herz, das bekanntlich ein kurioſes
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Ding iſt, auch ganz kurios in ſeinem Entſtehen iſt.</
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">Schon der Ort, wo es entſteht, iſt höchſt ſonderbar und
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abenteuerlich, und es gehört eine beſondere Sorgfalt dazu, um
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lb
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dieſen Ort genau zu bezeichnen.</
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">Wir müſſen nämlich nicht vergeſſen, daß unſer </
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