Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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41256 die Stelle, an welcher ſich in ſehr ſonderbarer Weiſe das Herz
bildet.
Hier an dieſer Stelle geſchieht nämlich etwas, was bis
dahin noch nicht der Fall geweſen iſt.
Die Keimſcheibe beſteht,
wie wir wiſſen, eigentlich aus mehreren Blättern.
Erſt wenn
die Keimſcheibe am unterſten Rand der ſogenannten Kopfkappe
einbiegt, um den Dotter zu bekleiden, erſt dann trennt ſich das
mittlere Blatt vom oberſten um ein kleines Stückchen, und in-
dem es auch umbiegt, um ebenfalls den Dotter zu umkleiden,
entſteht zwiſchen dem oberſten und dem unterſten Blatt eine
Art Sack, ein Raum, der berufen iſt, das wichtigſte Organ des
Leibes, das Herz, in ſich auszubilden.
Wie aber macht ſich ein Herz?
Wahrlich, auch dies iſt eine Frage, die zu beantworten
nicht geringere Schwierigkeiten hat, als die Frage, wie ſich
Gedanken machen.
Die vorzüglichſten Naturforſcher ſind für
jetzt zufrieden, wenn ſie nur erſt die Entſtehungsweiſe in den
roheren Zügen kennen lernen.
Nur ſo viel ſteht feſt, daß der
Bildung des Herzens ſchon manches vorangegangen iſt, was
die Grundlage dieſer Bildung zu ſein ſcheint, nämlich die
Entſtehung des Blutes und der das Blut einſchließenden Adern,
welche eben alle insgeſamt ihr Haupt-Bureau am Herzen
haben.
Schon im Verlauf des erſten Tages hat ſich nämlich
am Rande des mittleren Keimblattes ein feines, netzartiges
Gewebe gebildet, das, wie ſich ſpäter zeigt, aus hohlen Kanälchen
beſteht, in welchen ſich Blutgefäße befinden.
Zuerſt ſind die
Blutgefäße ungefärbt, aber bald füllen ſie ſich auch mit gelblich-
rötlicher Farbe und bilden die Blutkügelchen, die eigentlich dem
Blute die rote Farbe verleihen.
Anfangs ſind die Maſchen des
Gewebes nicht in einem ſichtbaren, fortlaufenden Zuſammen-
hang;
aber bald bildet ſich auch dieſer aus, und es treten die
Blutkanäle, die Adern, ſchon deutlicher hervor.

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