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Unterſcheidung ſolcher Gebiete, wo der Idealismus zur höchſten
Wohlthat wird, und ſolcher Richtung, wo er der geiſtigen
Forſchung eher ſtörend als fördernd entgegen tritt! Geben wir
uns in ſittlicher Beziehung, im Verhältnis des Menſchen zum
Menſchen, jenem edlen Idealismus hin, der unſerer Seele die
Tugend, die Nächſtenliebe, den Opfermut für das Gemeinwohl,
das Streben nach Gleichheit, nach Freiheit und Brüderlichkeit
einprägt. Seien wir vollen Herzens Idealiſten, wo es den
Kampf für das Gute gilt, das das göttliche Ideal unſerer
Seele iſt und bleibt für immer!
Wohlthat wird, und ſolcher Richtung, wo er der geiſtigen
Forſchung eher ſtörend als fördernd entgegen tritt! Geben wir
uns in ſittlicher Beziehung, im Verhältnis des Menſchen zum
Menſchen, jenem edlen Idealismus hin, der unſerer Seele die
Tugend, die Nächſtenliebe, den Opfermut für das Gemeinwohl,
das Streben nach Gleichheit, nach Freiheit und Brüderlichkeit
einprägt. Seien wir vollen Herzens Idealiſten, wo es den
Kampf für das Gute gilt, das das göttliche Ideal unſerer
Seele iſt und bleibt für immer!
Wo es aber wie in der Naturwiſſenſchaft unſerm Forſchen,
unſerm Wiſſen, der Pflege unſeres Geiſtes und unſerer fort-
ſchreitenden Erkenntnis gilt, da dürfen wir der ſtrengen Unter-
ſuchung nicht gram ſein, wenn ſie, fern von abſtrakter Speku-
lation, ihre Forſcherarbeit von der Sinneswahrnehmung aus
beginnt, wenn ſie der Seele ihren Raum und deren Thätigkeit
ihr Zeitmaß zuweiſt; und wenn ſie ihre Sprache von einem
Idealismus fern hält, der unſere Erkenntnis bisher oft mehr
verwirrt, als gefördert hat. Folgen wir auf dieſem Gebiete
getroſt ihren Bahnen, die ſich auf dem beſchrittenen Boden
der Beobachtungen und der Meſſungen bewegen. Die reale
Forſchung erweitert den Kreis unſerer Sinne, ſie führt zu
einer klaren Erkenntnis der Thätigkeit unſerer Seele, und ſie
verleiht unſerer Sprache die Überzeugungskraft eines geſicherten
Wiſſens. Sie iſt die Methode, die ſich nicht der Erkenntnis
des Urgrundes und des Endes aller Dinge, ſondern des Fort-
ſchrittes rühmen darf, in welchem der Geiſt der Menſchheit
ſeiner lichten Entwickelung zuſtrebt.
unſerm Wiſſen, der Pflege unſeres Geiſtes und unſerer fort-
ſchreitenden Erkenntnis gilt, da dürfen wir der ſtrengen Unter-
ſuchung nicht gram ſein, wenn ſie, fern von abſtrakter Speku-
lation, ihre Forſcherarbeit von der Sinneswahrnehmung aus
beginnt, wenn ſie der Seele ihren Raum und deren Thätigkeit
ihr Zeitmaß zuweiſt; und wenn ſie ihre Sprache von einem
Idealismus fern hält, der unſere Erkenntnis bisher oft mehr
verwirrt, als gefördert hat. Folgen wir auf dieſem Gebiete
getroſt ihren Bahnen, die ſich auf dem beſchrittenen Boden
der Beobachtungen und der Meſſungen bewegen. Die reale
Forſchung erweitert den Kreis unſerer Sinne, ſie führt zu
einer klaren Erkenntnis der Thätigkeit unſerer Seele, und ſie
verleiht unſerer Sprache die Überzeugungskraft eines geſicherten
Wiſſens. Sie iſt die Methode, die ſich nicht der Erkenntnis
des Urgrundes und des Endes aller Dinge, ſondern des Fort-
ſchrittes rühmen darf, in welchem der Geiſt der Menſchheit
ſeiner lichten Entwickelung zuſtrebt.
Druck von G. Bernſtein in Berlin.