Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

Table of figures

< >
< >
page |< < (63) of 748 > >|
41963 ſagen die gebratenen Tauben in den offenen Leib hineinfliegen,
ſich auf die faule Bank legt;
es hat vielmehr viel, ſehr viel
zu thun und vollbringt auch ſein Tagewerk ganz vortrefflich.
Vor Allem bilden ſich in ihm die Blutgefäße aus. Des-
gleichen entſteht durch eigentümliche Faltungen der Länge nach
im ganzen inneren Raum des Tierchens die künftige Darm-
höhle.
Das Herz hat noch viel zu thun, ſich zu ſenken, zu
legen und zu ſchieben, ſo daß es von Stunde zu Stunde in
anderer Lage erſcheint, um endlich ſeiner ſpäteren Stellung ent-
ſprechender zu werden.
In der Bruſthöhle bilden ſich auch in der Mitte des
dritten Tages kleine Anſchwellungen aus, an welchen man
feine Höckerchen bemerkt.
Es iſt dies die erſte Anlage der
Lungen, die auch ſchon die Anfänge der Luftröhre erkennen
laſſen.
Ferner erhebt ſich am hintern Ende des Darmkanals
ein Bläschen, das bald zum Harnſack wird, der noch eine ſehr
wichtige Rolle in der Geſchichte des Ei-Bewohners ſpielen wird.
Zu dieſen Veränderungen und Bildungen im Innern un-
ſeres Geſchöpfes kommen noch die äußerlich kenntlichen, die
darin beſtehen, daß ſich der Kopf, bis zum dritten Tage wie
aus mehreren Blaſen beſtehend, jetzt mehr und mehr abflacht
und als ein einziger Kopf erſcheint, daß ſich die Nerven für
Auge, Ohr und Naſe weiter entwickeln, und daß endlich an
den Bauchplatten kleine Leiſtchen ſich erheben, die ſich ſpäter
zu Füßen und Flügeln ausbilden werden.
XIX. Drei neue Lebenstage.
Was mit unſerem Geſchöpfe am dritten Tage vorgeht, iſt
nur eine Vorbereitung für den vierten und fünften Tag, wes-
halb wir denn dieſen Zeitraum zugleich vorführen wollen.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index