Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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            wirklich iſt dies auch in der Entſtehung der Fall und würde
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            wahrſcheinlich auch ſo bleiben, wenn nicht das neubeherzte
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            Geſchöpf durch Drehung und Wendung des ganzen Körpers
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            die Lage des Herzens ändern und die erſte Veranlaſſung zur
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            veränderten Geſtalt und Beſchaffenheit des Herzens geben
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            würde.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5412" xml:space="preserve">Eine ſolche Wendung macht nun auch das Hühnchen am
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            dritten Tage, an dem Tage, wo es eigentlich anfängt ſelbſt-
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            ſtändig zu werden, und das Ei, das früher die Hauptſache
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            war, zu einem Werkzeug des Geſchöpfes herabſinkt. </s>
            <s xml:id="echoid-s5413" xml:space="preserve">Es iſt
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            alſo die Wendung oder Drehung die erſte That des ſelbſtändig
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            gewordenen Weſens, und infolge dieſer erſten That wird es
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            ein Weſen, das das Herz auf den rechten Fleck bekommt. </s>
            <s xml:id="echoid-s5414" xml:space="preserve">Das
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            Hühnchen oder vielmehr der Hühnchen-Keim dreht ſich nämlich
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            ſo, daß es auf die linke Seite zu liegen kommt: </s>
            <s xml:id="echoid-s5415" xml:space="preserve">es legt ſich
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            “aufs linke Ohr”. </s>
            <s xml:id="echoid-s5416" xml:space="preserve">Dadurch erhält manches in dem Tier eine
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            unſymmetriſche Lage, ſo wird vor allem das Herz, welches
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            zuerſt unten in der Mittellinie liegt, nach links geſchoben, und
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            ändert dabei zugleich ſeine Schlauchform.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5418" xml:space="preserve">Mit dem vierten und fünften Tage treten nun weitere
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            Entwickelungen des ganzen Lebens ein, deren Betrachtung eine
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            genaue Kenntnis aller einzelnen Teile derſelben vorausſetzt.
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            <s xml:id="echoid-s5419" xml:space="preserve">Äußerlich wahrnehmbar ſind beſonders folgende Veränderungen
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            und Entwickelungen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5421" xml:space="preserve">Von der Bruſt, dem unteren Teil des Schwanzes und
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            den beiden Seiten des Bauches her wachſen die Häute immer
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            mehr zuſammen und verengen den Eingang zur Bauchhöhle
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            immer mehr, das heißt, es geht die oft erwähnte Ab-
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            ſchnürung des Geſchöpfes immer weiter vor ſich. </s>
            <s xml:id="echoid-s5422" xml:space="preserve">Zugleich
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            wächſt auch die Umhüllung desſelben ihren Gang fort, ſo daß
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            es am Ende des fünften Tages ganz in einer neuen Haut ein-
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            gebettet liegt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s5424" xml:space="preserve">Es wird nun auch die Wirbelſäule weiter ausgebildet.</s>
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