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an der Spitze des Dochtes zu verbrennen — dies war der
ganze Apparat und die in Fig. 1 gezeichnete Lampe iſt ſchon
100[Figure 100] etwas höchſt Elegantes — ein aus
Bronze gegoſſenes Kunſtwerk, was
vielleicht einmal einem römiſchen
Kaiſer zu ſeinen Orgien geleuchtet
hat. Zu dem noch einfacheren
Apparat, in welchem man das Öl
ohne Docht brennt, wie Fig. 2 zeigt,
iſt man erſt viele Jahrtauſende
nach dem Beginn der Anwendung
des Öles zum Leuchten gekommen;
bei den anderen Lampen benutzt
der Menſch die Zwiſchenräume einer faſerigen Subſtanz, die
Capillarität, zum Aufſteigen des Öles über ſein Niveau; bei
der hier gezeichneten Lampe wendet er ſich an das Haarröhrchen
101[Figure 101] ſelbſt; es iſt ein ganz kurzes
Stückchen Glasrohr, Fig. 2 in
ſeiner natürlichen Größe gegeben,
in einem kleinen Schälchen, gleich-
falls in natürlicher Größe, mittelſt
eines Kittes oder Harzes befeſtigt
und mit demſelben auf dem Öl
ſchwimmend, welches das kleine
Gefäß füllt, das zur Nachtlampe
dient. Das Öl ſteigt hier in den
einzelnen regelmäßigen Haarröhr-
chen gerade ſo auf wie bei dem
Docht in den vielen, unregel-
mäßigen Haarröhrchen, die ſein Gewebe bietet.
ganze Apparat und die in Fig. 1 gezeichnete Lampe iſt ſchon
100[Figure 100] etwas höchſt Elegantes — ein aus
Bronze gegoſſenes Kunſtwerk, was
vielleicht einmal einem römiſchen
Kaiſer zu ſeinen Orgien geleuchtet
hat. Zu dem noch einfacheren
Apparat, in welchem man das Öl
ohne Docht brennt, wie Fig. 2 zeigt,
iſt man erſt viele Jahrtauſende
nach dem Beginn der Anwendung
des Öles zum Leuchten gekommen;
bei den anderen Lampen benutzt
der Menſch die Zwiſchenräume einer faſerigen Subſtanz, die
Capillarität, zum Aufſteigen des Öles über ſein Niveau; bei
der hier gezeichneten Lampe wendet er ſich an das Haarröhrchen
101[Figure 101] ſelbſt; es iſt ein ganz kurzes
Stückchen Glasrohr, Fig. 2 in
ſeiner natürlichen Größe gegeben,
in einem kleinen Schälchen, gleich-
falls in natürlicher Größe, mittelſt
eines Kittes oder Harzes befeſtigt
und mit demſelben auf dem Öl
ſchwimmend, welches das kleine
Gefäß füllt, das zur Nachtlampe
dient. Das Öl ſteigt hier in den
einzelnen regelmäßigen Haarröhr-
chen gerade ſo auf wie bei dem
Docht in den vielen, unregel-
mäßigen Haarröhrchen, die ſein Gewebe bietet.
Das Material, welches zu dieſen Lampen genommen wird,
das Öl, kann tieriſches, kann Pflanzenöl ſein; der Nordländer
wendet den Thran des Seehundes, des Walfiſches an, der
das Öl, kann tieriſches, kann Pflanzenöl ſein; der Nordländer
wendet den Thran des Seehundes, des Walfiſches an, der