Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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Ganz dasſelbe geht im Ei in der Haut des Harnſackes
vor ſich, wie wir dies im nächſten Abſchnitt ſogleich ſehen
werden.
XXI. Das Kommiſſionsgeſchäft für ungeborene
Weſen.
Der Harnſack des Hühnchens wächſt nun vom ſechſten
Brüttage an immer bedeutender und dehnt ſich, ſo weit nur
ein Plätzchen da iſt, bis an die Eiſchale aus.
Da um dieſe
Zeit das Eiweiß ſchon faſt verſchwunden und nur noch am
ſpitzen Ende des Eies vorhanden iſt, ſo legt ſich die Haut des
Harnſacks faſt vollſtändig an die innere Kalkwand des Eies
an, und indem durch die Adern dieſer Haut das Blut des
Hühnchens hindurchſtrömt, tritt es der Luft draußen ziemlich
nahe und iſt von derſelben nur durch die feine Haut der
Adern, die Häute der Eiſchale und die Schale ſelbſt getrennt.
Man ſollte nun freilich glauben, daß es unmöglich ſei,
durch ſolche Hinderniſſe, wie eine Kaltſchale und drei Häute
ſind, Luft ſchöpfen und ausatmen zu können;
denn wenn auch
die Eiſchale ſelbſt voll kleiner, feiner Löcherchen iſt, ſo ſind
doch die Häute, welche die Luft vom Blut abſperren, keines-
wegs durchlöchert und bilden einen Verſchluß, durch welchen
man einen Austauſch von Stoffen nicht gut für möglich halten
ſollte.
Und doch iſt dies der Fall. Das Ei atmet durch den
Harnſack Kohlenſäure aus und atmet Sauerſtoff ein, ſo gut
wie wir es mit den Lungen thun.
Es geſchieht dies in derſelben Weiſe, welche wir in
Teil V S.
62 eingehend kennen gelernt haben, durch Diffuſion.
Auch wir Menſchen verrichten mit jedem Atemzug

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