Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[41.] Druck von G. Beruſtein in Berlin.
[42.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernſtein. Jünfte, reich illuſtrierte Aufſage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Dotonié und R. Hennig. Dreizehnter Teil.
[43.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[44.] Inhaltsverzeichnis.
[45.] Dom Leben der Pflanzen, der Tiere und der Menſchen. IV. I. Ein menſchliches Herz vor einem Menſchenherzen.
[46.] II. Der kleine und der große Kreislauf des Blutes.
[47.] III. Der große Kreislauf.
[48.] IV. Einige Haupt- und Nebenumſtände bei der Arbeit des Herzens.
[49.] V. Eine Waſſerleitung und die Blutleitung im Körper.
[50.] VI. Weitere Vergleichung der Waſſer- mit der Blut-Leitung.
[51.] VII. Verſchiedenheit der Adern und ihrer Lagen.
[52.] VIII. Die Klappen oder Ventile.
[53.] IX. Wie ſtark das Herz iſt.
[54.] X. Die ſogenannten mechaniſchen Fehler des Herzens.
[55.] XI. Das Auge und die Kamera-Obſcura.
[56.] XII. Die Kamera-Obſcura.
[57.] XIII. Die Mäugel der Kamera-Obſcura.
[58.] XIV. Die Kamera-Obſcura der Photographen.
[59.] XV. Wir beſehen uns den Bau eines Auges.
[60.] XVI. Die Durchſichtigkeit des Innern unſeres Auges.
[61.] XVII. Wir gehen ins Auge hinein.
[62.] XVIII. Der ſogenannte Glaskörper im Auge.
[63.] XIX. Die Vorzüge des Auges.
[64.] XX. Die Lichtblende.
[65.] XXI. Die Augenlider.
[66.] XXII. Die Beweglichkeit des Auges.
[67.] XXIII. Die Lenkung und Richtung der Augen.
[68.] XXIV. Die Stellung der Augen.
[69.] XXV. Die Nerventapete.
[70.] XXVI. Die Feinheit der Nerventapete.
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            glauben; </s>
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            gemäße, moraliſche Neigung, von der der Menſch ſich zwar,
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            wie von allen Neigungen, auf Zeiten frei machen kann, die
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            geſchlecht natürliche Neigung, für eine naturgemäße Richtung
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            ſeines Geiſtes, und finden es deshalb erklärlich, weshalb die
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            Moral-Lehren zwar ſich mehr oder weniger ausgebildet vorfinden
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            in verſchiedenen Völkern und Zeiten, jedoch das moraliſche Thun
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            und Laſſen eine ziemlich gleiche Stufe im geſamten Menſchen-
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            mit einer höheren Bildung des Geiſtes eine klarere, ausdrucks-
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            vollere Moral an den Tag zu legen, wie es der gebildeten
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            Mutter leichter möglich iſt, ihrem Gefühl für ihr Kind Worte
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            ſcheinenden Denkformen ſich dennoch leicht als allmählich ent-
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            wickelt ergeben, ſo iſt es auch mit den Forderungen der Moral.</s>
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            für die Entſtehung und Erhaltung des moraliſchen Verhaltens
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            Erhaltung und -Störung der Einzelweſen handelt, ſondern viel-
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            mehr um diejenigen von Verbänden, Gemeinden.</s>
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