Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

List of thumbnails

< >
111
111 (23)
112
112 (24)
113
113 (25)
114
114 (26)
115
115 (27)
116
116 (28)
117
117 (29)
118
118 (30)
119
119 (31)
120
120 (32)
< >
page |< < (76) of 748 > >|
43276 Schnabel ſind eben die Erkennungszeichen des Vogels. — Daß
dem ſo iſt, wollen wir ſofort ſehen.
XXIII. Bis zum Auskriechen.
Von den vielen Wundern der Entwickelung einzelner
Glieder und Körperteile am Hühnchen heben wir die Bildung
des Mundes und des Schnabels, ſowie die der Flügel be-
ſonders hervor, weil dieſe Teile in ihrer Form bekannt genug
als die Kennzeichen des Vogelgeſchlechts ſind, und deshalb die
Beſchreibung ihrer Entwickelung verſtändlicher wird, als die
von vielen anderen.
Was den Mund des Tierchens betrifft, ſo entſteht er
eigentlich recht ſpät.
— Urſprünglich iſt, wie wir wiſſen, Kopf-,
Bruſt- und Bauchhöhle nur ein- und dasſelbe, und wenn ſich
dieſe unten unverſchloſſene Höhle durch die Abſchnürung zu
ſchließen anfängt, ſcheint weder ein Platz für einen ſo langen
Hals, noch gar für einen beſonderen Mund da zu ſein.
Erſt
ſpäter, wo der Hals gewiſſermaßen wie aus dem Rumpf her-
vorwächſt, ſondert ſich der Kopf vom Rumpf, und man be-
kommt einen ungefähren Begriff davon, wie ſich hier ein Mund
bilden könnte.
Gleichwohl iſt die Art und Weiſe, wie ſich der Mund
bildet, ſehr überraſchend.
Es zeigen ſich nämlich ſo ſonderbare Spaltungen und
Hervorragungen unter der Stirn des Tierchens, daß man
darauf ſchwören möchte, es wolle ſich hier ein Fiſch bilden,
deſſen Kiemen man vor ſich ſähe.
Dieſe Kiemen, die man
bereits am ſechſten Tage deutlich ſieht, geben ſich erſt am
zehnten Tage etwa als das zu erkennen, was ſie ſein ſollen
und zwar ſind ſie die Teile des Ober- und Unterkiefers, die
der Mund des Tieres werden.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index