Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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Eine andere Anwendung des Glühens der Drähte durch
galvaniſche
Ströme iſt, wenn auch nicht ſo wichtig, doch in
hohem
Grade intereſſant.
Es kommt oft vor, daß man, um
den
Zahnſchmerz in einem geſunden Zahn zu ſtillen, genötigt
iſt
, den Nerv durch Brennen zu töten und man wandte zeither
dazu
Platin-Drähte an, die man glühend in den Zahn ſteckte
bis
wo der Nerv einen Sitz hat, der den Schmerz verurſacht
oder
richtiger zur Empfindung bringt.
Dieſe Operation, die
in
den meiſten Fällen viel zuſagender iſt als das Ausreißen
des
Zahnes, hat aber das Schwierige, daß man wegen Unſicher-
heit
der Hand und des Zuckens des Leidenden ſehr unſicher
mit
dem geglühten Draht iſt und häufig kommt der Fall
vor
, daß der Draht nicht nur Zunge, Zahnfleiſch, Lippe
und
Backe von ſeiner Hitze unnötigerweiſe zu koſten giebt,
ſondern
auch noch abgekühlt an die richtige Stelle gelangt und
darum
wirkungslos bleibt, wo er wirken ſollte.
Das Glühen
des
Drahtes durch den galvaniſchen Strom hilft all den Übeln
ab
.
Ein zu dieſem Zweck in England erfundenes Inſtrument
iſt
ſinnreich eingerichtet.
Es wird dies Inſtrument, das nicht
viel
größer iſt als eine Schreibfeder, die einen Zahnſtecher
trägt
, mit der Zahnſtecher-Spitze, die aus Platindraht beſteht,
in
den Zahn und an die rechte Stelle kalt gebracht.
Von
dieſem
Inſtrument gehen zwei Drähte aus, die mit dem galva-
niſchen
Apparat in Verbindung ſtehen und es genügt ein
Fingerdruck
des Operateurs, um den elektriſchen Strom durch
den
Platindraht zu leiten, der im Zahn ſteckt, und ihn zum
Glühen
zu bringen, ſo daß die gewünſchte Operation ohne alle
Schwierigkeit
vollzogen wird.

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