Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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Hühnchen in die Welt hinaus zu begleiten, wollen wir zu
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ſeinem Abſchied von dem Ei-Leben oder ſeinem Willkommen
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in dem Erdendaſein noch einen Liebesblick auf ſein Herz werfen,
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wie es ſich in ſolchen feierlichen Augenblicken gebührt.</
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">XXIV. Wie das Hühnchen ſich reiſefertig für das</
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">Leben macht.</
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">Der Augenblick, in welchem wir Menſchen geboren werden,
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iſt von ſolcher plötzlichen Umwandlung unſeres innerſten Weſens
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begleitet, daß man ſich nicht wundern darf, daß wir laut
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ſchreiend dieſe Welt betreten. </
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">In dieſer Beziehung hat es das
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Hühnchen ſchon beſſer, denn die Umwandlung geſchieht nicht
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ſo plötzlich und macht auch deshalb nicht einen ſo kräftigen
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Eindruck auf den jungen Weltbürger, obgleich ſie ihrer Natur
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nach ganz dieſelbe iſt.</
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">So lange nämlich die Lungen vor der Geburt unbenutzt
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daliegen, ſo lange treibt das Herz kein Blut in dieſelben ein.
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">Es führt wohl eine große Ader vom Herzen zur Lunge und
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von der Lunge wieder zu einer anderen Abteilung des Herzens; </
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allein das Blut nimmt vor der Geburt nicht dieſen Umweg,
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um von einem Teil des Herzens zum andern zu gelangen,
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lb
/>
ſondern die Natur hat es ihm durch ein offenes Loch, das von
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lb
/>
dem einen Teil des Herzens zum andern führt, bequemer ge-
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lb
/>
macht, und es gebraucht dieſe Bequemlichkeit ganz ungeniert. </
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Mit der Geburt aber, wo es gilt, die Lunge des jungen Welt-
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lb
/>
weſens in Thätigkeit zu ſetzen und durch dieſelbe ſeinem Blute
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lb
/>
den Sauerſtoff der Luft zuzuführen, da muß auch das Herz
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lb
/>
eine Umwandlung erfahren, und dieſe beſteht eben darin, daß
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lb
/>
es nicht mehr das Blut durch jenes Loch von einer Herz-
<
lb
/>
Abteilung zur andern treibt, ſondern dasſelbe zwingt, </
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