Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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46452 der Zeiger an zu laufen und der Berliner Telegraphiſt merkt
daran, daß man ihm von Paris zuruft:
“Der Herr Berliner
hat das Wort!”, und ſomit ſagt er ſein Stückchen her.
XV. Der Schreibe-Telegraph.
Wir bedauern recht ſehr, den allervorzüglichſten Teil der
Telegraphen-Einrichtung unſerer verdienſtvollen Mitbürger
Siemens und Halske hier nicht genau beſchreiben zu können,
weil dieſer Teil in der That ſehr kunſtvoll gearbeitet iſt und
ohne Modell oder Zeichnung nicht gut verſtanden werden kann.
Dieſer vorzügliche Teil des Telegraphen iſt im vollen Sinne
des Wortes eine kleine Druckerei, deren Einrichtung ſo getroffen
iſt, daß durch die magnetiſch-elektriſche Kraft kleine Stempel,
auf welchen die Buchſtaben ausgeſchnitten ſind, in die Höhe
gepreßt, mit Druckerſchwärze gefärbt und gegen einen in Fort-
bewegung begriffenen Streifen Papier gedrückt werden, ſo daß
ſich damit eine telegraphiſche Depeſche Buchſtabe um Buchſtabe
ſelber abdruckt.
Es klingt dies faſt unglaublich; aber in Wahrheit, es iſt
ſo, und man kann ſich jetzt durch den Augenſchein überzeugen,
daß man durch einen Fingerdruck in Berlin jeden beliebigen
Buchſtaben in Paris gegen einen Papierſtreifen preſſen kann
und dort eine Depeſche derart zu drucken vermag, daß der
Pariſer Telegraphiſt ſie fertig vorfindet und nur abzuleſen
braucht.
Mit Recht wird in dem Bericht der Akademie der
Wiſſenſchaften in Paris dieſe Erfindung eine der ſinnreichſten
und herrlichſten unſeres Jahrhunderts genannt.
An den großen Linien der Staats-Telegraphen ſind teil-
weiſe noch heut die Schreibe-Telegraphen des Nordamerikaners
Morſe (1791—1872) in Anwendung gebracht worden (Fig.
15).
Die Einrichtung dieſes Telegraphen iſt weſentlich verſchieden

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